Yellowjackets beschreibt im Englischen eine hochaggressive Wespenart, die den Honigbienen ähnlich sieht. Anfang der 80er-Jahre war das ein sehr passender Name für den bissigen Funk mit der verzerrten Gitarre von Robben Ford und den treibenden Riffs von Keyboarder Russell Ferrante auf den Fender Rhodes und der Rhythm Section um den Bassisten Jimmy Haslip und den Schlagzeuger Ricky Lawson. Ford, ein angesehener Gitarrist, der mit Musikern von Kiss bis Miles Davis zusammengearbeitet hat, war damals der Bandleader. Doch nach zwei Alben löste sich die Band 1983 auf.

Haslip und Ferrante beschlossen im Jahr darauf weiterzumachen und ersetzten die Gitarre durch ein Saxofon. Musikalisch ging es in eher ruhigere Gefilde, auch wenn die Musik zeitweise von synthetischen Klängen geprägt war. Im Laufe der Zeit änderte sich das Line-up noch mehrmals. Haslip stieg 2012 aus, seither ist Ferrante das einzig verbliebene Mitglied der Originalformation. Wobei die Bandmitglieder gern betonen, dass man nicht ver­suche, den Sound der Vorgänger zu imitieren, sondern dass jeder neue Bandkollege Platz habe, sich zu entfalten. Am Mittwoch (13.11.) tritt die Band im Rahmen des Jazz Voyeur Festival im Es Gremi in Palma auf.

Fleißig war die Band trotz der vielen Wechsel ohne Zweifel. 30 Alben erschienen seit der Bandgründung vor 38 Jahren, die Gruppe kann 17 Grammy-Nominierungen vorweisen. Das bislang letzte Album kam im vergangenen Jahr heraus. „Raising Our Voices" ist ein eher melancholisches Fusion-Jazz-Album. Auch hier hat Yellowjackets neue Wege beschritten. Die Gruppe, die eher für ihre instrumentalen Stücke bekannt ist, verpflichtete für einen Teil der Songs die renommierte brasilianische ­Sängerin Luciana Souza. Bei dem Konzert in Palma wird sie allerdings nicht dabei sein. ­Dafür ein neues, frisches Mitglied: der Bassist Dane Alderson.

13.11., 21.30 Uhr Es Gremi, Karten ab 30,80 Euro unter mallorcatickets.com