Was könnte das für ein Ding sein, ohne den es die moderne Welt nicht gäbe? „Erfunden von Sklaven vor 2.000 Jahren. Vorgeschrieben in der christlichen Kirche (wegen Sex!). Der stärkste Motor der Welt wird daraus gemacht. Ohne ihn gäbe es weder Zeitungen noch Opernhäuser. Perfekt zum Flirten. Sehr wichtig zu Weihnachten und für die NASA." In der Show „Die Mutter aller Erfindungen" ist Mitraten erlaubt und Staunen erwünscht, denn Thomas Herbrichs Spezialität ist es, den Zuschauer zu verblüffen.

Eigentlich ist Thomas Herbrich Fotograf, spezialisiert auf spektakuläre Bilder. Er hatte in Düsseldorf seine eigene Kulissenwerkstatt für Spezialeffekte, „um das Spektakuläre aus dem Kino in die Fotografie zu übertragen", so das Konzept seiner Hollywood-Optik. Unter anderem produzierte er für den „Stern" eine Bilderstrecke mit deutschen Spitzensportlern zu den Olympischen Spielen in Athen, die er als Helden der griechischen Mythologie inszenierte. Aus dieser Arbeit - eigenen Aussagen zufolge „eine der aufwendigsten ,Stern'-Produktionen aller Zeiten" - produzierte er später eine Show. Ebenso zeichnete er bei Roland Emmerichs erstem Kinofilm „Das Arche Noah Prinzip" für die Spezialeffekte verantwortlich.

Doch Herbrich wollte selbst erzählen: „Schon als Kind war ich ein großer Geschichtenerzähler. Ich sprudele über vor Ideen und muss mich abends zwingen, ins Bett zu gehen", sagt der Düsseldorfer der MZ. Nun also steht er als „Kabarettist unter den Fotografen" auf der Bühne und gibt seine Erfahrungen über Fotografie und seine Kenntnisse der Kulturgeschichte zum Besten. Mittlerweile macht er nur noch Shows.

Für die „Mutter aller Erfindungen" habe er über fünf Jahre recherchiert und fotografiert, sagt er. Seit zwei Jahren reist er mit der Show durch Deutschland, tritt bei Firmen und Museumsnächten auf. Auch in Japan und Russland hat er die Geschichte über das ominöse Ding, das ein jeder zu Hause hat, bereits präsentiert. Herbrich hat auch noch weitere Shows in petto, zu den unterschiedlichsten Themen. Ihnen allen gemeinsam ist: Er inszeniert sie wie einen Kinofilm oder besser gesagt Actionfilm.

Wie er das genau macht, verrät er auch im Telefongespräch mit der Mallorca Zeitung nicht, doch es ist offensichtlich, dass er ein gewandter Entertainer und raffinierter Redner ist, der neugierig zu machen weiß. Er hat nicht nur Daten und Fakten aus Gegenwart und Geschichte sowie interessante Anekdoten auf Lager, sondern auch jede Menge Tricks, die anschließend zu Hause nachgemacht und überprüft werden können. „Das Besondere ist, dass Sie sich hinterher an mindestens ein Drittel aus der Show erinnern werden und alles nacherzählen können", garantiert Herbrich. Er sorge nicht nur für verblüffende Aha-Momente, sondern involviere das Publikum. Auf Mallorca gastiert er zum ersten Mal. „Eine Bekannte hat mir die Kulturfinca Son Bauló empfohlen, die Insel war bisher nur Urlaubsziel", antwortet er auf die Frage, weshalb er seine Show jetzt auf der Insel zeigt. Man darf gespannt sein.

„Die Mutter aller Erfindungen", Samstag, 25.1. um 19.30 Uhr in der Kulturfinca Son Bauló (Cami de Son Bauló, 1, Lloret der Vistalegre). Der Eintritt kostet 18 Euro (optionales Vier-Gang-Menü 24 Euro). Bitte anmelden unter: Tel.: 971-52 42 06, E-Mail: son-baulo@son-baulo.com