Offiziell feiern die Bewohner von Santa Margalida auf Mallorca ihr Dorffest im September ja zu Ehren der Schutzheiligen Beata. Doch wie fast überall auf der Insel sind auch hier die Teufelsfiguren die eigentlichen Protagonisten der Feier. Drei Monate vor der großen Sause, die wegen des Coronavirus vermutlich in diesem Jahr ausfallen muss, ist der lokale Künstler Guillem Crespí bereits ­aktiv. Er werkelt an einer Skulptur, die demnächst den Kreisverkehr nahe der Gesamtschule zieren soll: ein knapp sechseinhalb Meter großer und dreieinhalb Meter ­breiter Teufelskopf, gefertigt aus zwölf ­Millimeter ­dicken Eisenstreben. „Alle gebogen, ich vermeide in meiner Kunst gerade Linien", sagt der Künstler.

Die Idee sei ihm bereits vor einem Jahr gekommen. „Ich wollte immer schon etwas erschaffen, das mit der Beata-Feier zu tun hat. Dies ist nun mein Beitrag zeitgenössischer Kunst zur Feier der Tradition", so der Mallorquiner. Die Verantwortlichen im Rathaus habe er leicht überzeugen können - immerhin steht Kunst im Kreisverkehr auf ganz Mallorca hoch im Kurs, und mit den Teufeln kann man ohnehin nichts falsch machen. Crespí ist überzeugt: „Die dimonis machen die Fiesta aus, jeder im Ort kann sich mit meinem Kunstwerk identifizieren."

Nicht nur die gewaltigen Ausmaße des Teufelskopfs haben es in sich, sondern auch seine Installation. Damit das insgesamt 3.000 Kilo schwere Konstrukt miteinander verschweißter Eisenstangen sicher zu stehen kommt, soll es in ein Fundament aus Beton eingelassen werden, das es noch zu gießen gilt. Crespí verleiht dem eisernen Koloss derzeit in der Montagehalle die letzten Schliffe, schon bald soll er mithilfe eines Krans auf den Kreisverkehr gelangen.

Um sich bei den Dimensionen nicht zu verzetteln, setzt Crespí auf ein 80 Zenti­meter großes Modell. „Aber es ist nur ein ­Anhaltspunkt. Das Original ist deutlich komplexer", sagt er.