Mit so vielen Filmen wie noch nie startet das Atlàntida Film Fest nach der Pandemie vom 27. Juli bis 2. August auf Mallorca in seine fünfte Runde als Publikumsfestival. Die Organisatoren haben am Freitag (10.7.) erste Einblicke in das diesjährige Programm des Events ge­geben, das im Jahr 2011 als Online-Festival ­begann und 2016 erstmals an verschiedenen Orten in Palma de Mallorca stattfand.

Bei der aktuellen Ausgabe des Festivals, das von den Machern der Streamingplattform ­Filmin veranstaltet wird, sollen 113 Filme aus 25 Ländern laufen - darunter 53 Spanien-­Premieren, 30 Dokumentarfilme und auch fünf Serien, wie der Gründer und Leiter des Festivals Jaume Ripoll bekannt gab. Das vollständige Programm der Filme, die jeweils mit ­spanischen Untertiteln gezeigt werden, finden ­Interessierte auf der dazugehörigen Website

https://static.filmin.es/aff/2020/programa/aff2020-booklet-es.pdf (Aktualisierungen sind möglich).

Eine Auswahl davon, insgesamt 42 Veranstaltungen, darunter die Vorführung von zehn Dokumentarfilmen und fünf Serien, findet an verschiedenen Orten in Palma de Mallorca statt - vor allem im CineCiutat, im Es ­Baluard und in den Kulturzentren La Misericòrdia und Ses Voltes.

Ehrengast und Bekanntheiten

Als eines der Highlights des Festivals kündigten die Organisatoren den Besuch des bri­tischen Regisseurs Stephen Frears („Mein wunderbarer Waschsalon", „Grifters", „High Fidelity", „Die Queen") an. Der diesjährige ­Ehrengast reist mit seinem neuen Film „The Hit" (28.7., CineCiutat) an, gibt eine Masterclass und bekommt für sein Lebenswerk den Preis „Masters of Cinema" verliehen.

Auch auf den Besuch anderer Bekanntheiten dürfen sich die Zuschauer freuen: Da ist etwa die Schriftstellerin Carme Riera, die zusammen mit dem Regisseur José Luis López ­Linares unter dem Titel „La Mallorca de las estrellas" am 1. August im Museu de Mallorca einen Vortrag hält. Am 30. Juli debattieren im Kulturzentrum La Misericòrdia die bekannte Fernsehjournalistin Ana Pastor, der Aktivist Òscar Camps und der Regisseur Marc Serena über die Beziehungen zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Kontinent. Dabei feiern weltweit auch der Dokumentarfilm „Origen" und balearenweit „El escritor de un país sin librerías" (CineCiutat) ihre Premiere.

So werden Sie Zuschauer

Alle Veranstaltungen des Festivals in Palma, in das die Organisatoren und Sponsoren rund 450.000 Euro investieren, sind kostenlos. ­Besucher sollten ihre Eintrittskarten aber schon jetzt unter atlantidafilmfest.com reservieren. Auf Instagram (www.instagram.com/­atlantidafilmfest) werden einige Liveübertragungen stattfinden.

Wer bereits Mitglied der Streamingplattform Filmin ist, kann alle Filme außer „Tesla" und „The Souvenir" kostenlos dort ansehen. Neu-Mitglieder zahlen 15 Euro für den Zugang zu allen Filmen des Festivals. Einen Vorgeschmack auf das Atlàntida bietet der Trailer auf der Homepage des Festivals ­(atlantidafilmfest.com).

Einige Film-Highlights für 2020

Eröffnungsfilm ist in diesem Jahr „Destrucció creativa d'una ciutat", ein Dokumentarfilm des Goya-Gewinners Carles Bover. Die Eröffnungsfeier des Festivals findet am Abend des 27. Juli im Innenhof des Kulturzentrums La Misericòrdia in Palma statt. Dabei wird zudem die Flamenco-Sängerin María José Llergo auftreten.

Mit im Festivalprogramm ist auch der Film „Die Getriebenen" (spanischer Titel "Merkel") des deutschen Filmemachers ­Stephan Wagner, der vor Ort sein wird. Der Film lief im April auf dem Sender ARD und wird am 31. Juli als spanienweite Premiere ebenfalls im Kulturzentrum La Misericòrdia auf Deutsch mit spanischen Untertiteln gezeigt. Der Film, in dem Imogen Kogge die Rolle der deutschen Kanzlerin interpretiert, thematisiert das Handeln von Merkel in der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 und ihre Rolle innerhalb der Europäischen Union.

Ein weiteres Highlight wird die Vorführung ausgewählter, spanienweit bisher nicht gezeigter internatio­naler Filme sein, darunter etwa der bereits erwähnte Film „Tesla" (2020), in dem der bekannte Schauspieler Ethan Hawke den Erfinder ­Nikola Tesla spielt. Ein weiterer Spielfilm, der in Großbritannien als einer der besten des Jahres betitelt wird, ist „The Souvenir" (2019). Das Drama mit Tilda Swinton in der Haupt­rolle spielt in den 80er-Jahren. Auch auf ­„Cuidado con los niños" (2020), beim Festival in Göteborg als bester Film mit dem besten Schauspieler prämiert, dürfen die Zuschauer gespannt sein.

Als Neuheit des Festivals werden am 2. August erstmals auch vier Serien im „Marathon" ausgestrahlt: „Sex", „Vernon Subutex", „Force of Habit" und „Gender Derby". Die fünfte Serie ist Stieg Larssons „El hombre que jugó con fuego" (28.7., Museu de Mallorca).

Beendet wird das Festival mit „Sempre ­dijous" von Joan Porcel, einem Porträt über die heimische Sängerin Júlia ­Colom, die vor Ort auch ein Konzert geben wird. Das Besondere: Der letzte Teil des Films wird direkt vor Ort im Beisein der Zuschauer gedreht.

Das Rahmenprogramm

Neben dem Filmprogramm gaben die Organisatoren am Freitag auch weitere Konzerte bekannt. Auftreten werden unter anderem Marc Seguí, Mary Paxanga, Cecilio G. und Confeti de odio. Bei allen Veranstaltungen des Festivals gilt Maskenpflicht. Für einen entsprechenden ­Sicherheitsabstand ist ebenfalls gesorgt.