Sein Benefiz-Konzert am kommenden Donnerstag (13.8.) zugunsten der sozialen Dienste der Gemeinde ist einer der Höhepunkte des pandemiebedingt ausgedünnten Festival de Pollença - und es ist eine Art Heimspiel. Der menorquinische Pianist Marco ­Mezquida ­verzückt schon seit Jahren die Kritiker. Im Innenhof des Klosters Sant Domingo in Pollença gastiert er mit seinem Projekt Beethoven ­Collage - eine Hommage auf den deutschen Komponisten im Jahr seines 250. Geburtstags sein soll (Eintritt: 15 Euro).

Dazu hat der Menorquiner ein Quartett ­zusammengestellt, das sich Beethoven vom Jazz her nähert: Pablo Selnik (Flöte), Masa ­Kamaguchi (Kontrabass) und David Xirgu (Schlagzeug). Alle drei seien „außergewöhn­liche Musiker", urteilte die Zeitung „El País" über einen Auftritt von Mezquida und seinen drei Kollegen mit der Beethoven Collage Ende Juli beim Festival Jazzaldia in San Sebastián. Und zur Interpretation des Werkes des deutschen Komponisten durch Mezquida heißt es metaphorisch: „Es ist die Vorstellungskraft des Menorquiners, die das Bild ausgehend vom Originalfoto malt, und je mehr er dieses Bild verfälscht, desto mehr Sinn bekommt es."

Unter all den spanischen Jazz-Musikern die sich im vergangenen Jahrzehnt nach oben gearbeitet haben, sei Mezquida „wahrscheinlich der mit dem größten Talent", so „El País". Auch andere Kritiker schwärmen von der Fähigkeit des 33-jährigen gelernten klassischen Pianisten, sich in den verschiedensten musikalischen Ausdrucksformen nicht nur zurechtzufinden, sondern sie nach Belieben zu beherrschen - sei es Klassik, Jazz, Flamenco oder auch die Improvisation.

Weitere Konzerte

Die 59. Ausgabe des Festival de Pollença startet bereits am Samstag (8.8.) mit dem Konzert ­einer 14-köpfigen Abordnung der Balearen-Sinfoniker, die den Abend dem Komponisten Gustav Mahler widmet. Zunächst spielt das ­Ensemble unter Begleitung des von der Insel stammenden Baritons José Antonio López „Lieder eines fahrenden Gesellen" in einem ­Arrangement von Arnold Schönberg. Im ­zweiten Teil gibt es die vierte Sinfonie, arrangiert von Klaus Simon, zu hören. Solistin ist die ­Sopranistin Irene Mas.

Nach dem Mezquida-Quartett stehen noch drei weitere Konzerte an. Am Samstag (15.8.) spielt David Fray, der französische Pianist und Echo-Preisträger, Mozart und Schubert. Eine Woche später (22.8.) tritt im Kreuzgang die moldawische Sopranistin Valentina Nafornita gemeinsam mit dem Pianisten Yoan Héreau auf. Die beiden spielen ein Potpourri aus Opernarien. Den Schlusspunkt setzt am 29. August „Il giardino armonico" aus Venedig. Das Kammerensemble spielt Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Alle Konzerte beginnen um 22 Uhr. Eintritt: ­Mezquida 15 Euro, Sinfoniker 16-25 Euro, alle anderen 20-30 Euro. Karten unter festivalpollenca.com