Am Freitagabend (23.10.) ist der Startschuss für das Evolution Mallorca gefallen. Gelächelt wurde auf dem roten Teppich vor dem Teatre Principal zwar nur unter den Masken, die während der gesamten Verantstaltung getragen werden mussten, und auch der Cocktail danach musste ausfallen. Nichtsdestrotrotz war die Stimmung äußerst festlich und der Theatersaal im Rahmen der Sicherheitsauflagen bis in die oberen Ränge gut gefüllt.

Gründerin Sandra Lipski sagte bei ihrer Eröffnungsrede: "Die Frage, die mir im Vorfeld am häufigsten gestellt worden ist, war, ob ich jemals daran gedacht hätte, das Festival dieses Jahr abzusagen. Die Antwort war immer ein entschiedenes Nein." Da im kommenden Jahr die zehnte Ausgabe anstehe, sei es keine Option gewesen, die Edition vor dem Jubiläum ausfallen zu lassen.

Hintergrund: Festival-Gründerin Sandra Lipski vorab im MZ-Interview

Marjane Satrapi nahm Preis per Stream entgegen

Um die Herausforderung zu meistern, ein Film Festival während einer Pandemie zu organisieren, brauche es drei Dinge: einen großartigen Manager, der niemals die Nerven verliere, die Unterstützung eines wunderbaren Ehemanns und ein Festival Team, dass sich darauf einlässt, obwohl das Budget klein ist, endgültige Entscheidungen kaum getroffen werden können und Flexibilität mehr als alles andere gefragt ist.

Letzteres zeigte sich bei der anschließenden Preisverleihung: Ehrengast Marjane Satrapi, die den Preis "Evolution Vision" verliehen bekam, ist derzeit in Quarantäne und musste daher kurzfristig ihre Teilnahme absagen. Stattdessen wurde die iranisch-französische Filmemacherin live aus Paris zugeschaltet und war tatsächlich zu Tränen gerührt: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, da sind viele Emotionen. Ich bin extrem dankbar", sagte sie, und betonte, es brauche sehr viel Mut, um in diesen Zeiten ein Festival zusammenzuhalten. Im Anschluss an die Gala lief Satrapis neuester Film "Radioactive" über Marie Curie.

Bewegende Reden

Auch die spanische Schaupspielerin Ángela Molina, die den "Evolution Honorary Award" persönlich entgegennahm, hielt eine bewegende Dankesrede. "Danke, dass ihr heute Abend hier seid und mich fühlen lasst, dass wir zusammen sind", sagte die 65-Jährige. "Wir sind zusammen, weil wir uns als Menschen brauchen, um Menschen zu sein. Und wir brauchen die Träume, um real zu sein."

Zum Träumen laden auf jeden Fall die insgesamt 104 Filme ein, die im Rahmen des Festivals bis zum 29.10. laufen und in diesem Jahr mit starker weiblicher Präsenz und einem Schwerpunkt auf balearischen Produktionen punkten. Das Ziel : Kulturen und Menschen verbinden, inspirieren und Intoleranz keine Chance geben.

Mehr Infos zu den Spielfilmen, die auf dem Evolution Film Festival laufen finden Sie hier /bro