Das Es Baluard Museu d'Art Contemporani de Palma de Mallorca hat zum ersten Mal seit zehn Jahren seine Corporate Identity erneuert. Zwar ist die Umgestaltung bereits sukzessive in den vergangenen Monaten umgesetzt worden und auch noch nicht ganz abgeschlossen (ein Relaunch der Website steht noch aus). Dennoch hat das Museum nun am Mittwoch (10.2.) sein Rebranding im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert und das dahinterstehende Konzept erläutert.

Die Änderungen betreffen viele Bereiche, vom Schriftdesign über die neue Aufteilung und Beschilderung der Räume bis hin zu neuen Merchandise-Produkten im Museumsshop. All das soll dazu dienen, optisch die Linie der Direktorin Imma Prieto, die seit Herbst 2019 im Amt ist, widerzuspiegeln: Internationalisierung, Transparenz und Offenheit sollen im Design für das Museum erkennbar sein, das ein Ort sein will, der das kritische Denken über die aktuellen Themen unserer Zeit stimuliert.

Subtil, schlicht und elegant

"Konzepte wie Klarheit, Aktualität und Eleganz gehören untrennbar mit unserem Programm zusammen", so Imma Prieto. "Man bedenke, dass "Eleganz" (eligere, legere) etymologisch 'die Kunst, es zu verstehen, auszuwählen' bedeutet, und das ist es, was wir dem Publikum bieten: die Möglichkeit, zu wählen, wie wir uns unser Umfeld denken möchten." Das Zauberwort heißt Autonomie: Nach Prietos Vorstellung sollen sich die Besucher selbstbestimmt durch das Museum bewegen und über das Gesehene kommunizieren und reflektieren.

Verantwortlich für das Design zeichnen Nieves und Mario Berenguer, die bei der Konferenz aus Barcelona zugeschaltet waren. "Wir wollten etwas Subtiles, Schlichtes und Elegantes schaffen", sagte Nieves Berenguer über ihre eigens für das Museum entwickelte Schriftart, deren durchbrochenene Konsonanten bei aller Einfachheit für einen gewissen Wiedererkennungswert sorgen.

Folgen Sie dem Farbcode

Das zurückhaltende Schwarz-Weiß wird bei der Kommunikation der jeweiligen Ausstellungen entweder mit dem Bild eines Kunstwerks kombiniert (zum Beispiel auf den Plakaten und Eintrittskarten) oder mit einer ausgewählten Farbe ergänzt: Jede Sonderausstellung bekommt eine spezielle Farbe zugeordnet, die sich etwa auf der Fahne vor dem Eingang des Gebäudes wiederfindet oder innen den Eingang zur Schau markiert, im Sinne von: Sie möchten Rafael Tur Costa sehen? Dann folgenSie dem Farbcode "Grün".

"Als wir zum ersten Mal hier waren, haben wir zuerst den Eingang nicht gefunden", gestand Nieves Berenguer bei der Konferenz. Für die Designer stand daher fest, dass mit einem Pfeil und mit großer Schrift gut gekennzeichnet werden muss, wo es zu den Ausstellungsräumen geht, um sich im Gebäudekomplex nicht zu verlaufen.

Das ABC der Raumaufteilung

Alles ist nun darauf ausgelegt, dass das Publikum leicht an Informationen gelangt und sich problemlos im Es Baluard zurechtfindet. Die Räume sind neu aufgeteilt und beschriftet: Der erste Stock besteht nunmehr aus einem einzigen Raum. Er heißt "Espacio D" und ist lokalen Künstlern vorbehalten. Im Erdgeschoss (Espacio A und B) gibt es Platz für zwei Sonderausstellungen, eine weitere temporäre Schau finden Besucher im Untergeschoss (Espacio C). Betritt man das Museum, findet man rechts an der Wand einen gut verständlichen Plan mit nach den jeweiligen Buchstaben zugeordneten Infobroschüren in drei Sprachen.

Und wer von dem neuen Design besonders angetan ist, wird in Zukunft immer mehr in diesem Stil kreierte Artikel im Museumsshop finden: Den Anfang machen schlichte, schwarze Jutebeutel mit Sprüchen wie "Change is not an option" oder "Past images, present voices, future thoughts."