Pianist und Dirigent gleichzeitig - diese Kombination kommt in der Welt der ­Klassik gar nicht so selten vor. Christian ­Zacharias ist ein Beispiel dafür. Der heute 70-Jährige, der im indischen Jamshedpur als Sohn deutscher Eltern zur Welt kam, sagte einmal auf die Frage, warum diesen Weg so viele Pianisten einschlügen: „Wahrscheinlich, weil sie mit ihrem schwarzen Kasten irgendwann sehr einsam sind."

Am kommenden Donnerstag (22.4.) gastiert Zacharias bei den Balearen-Sinfonikern. Bei diesem 15. Abo-Konzert des Ensembles, das um 19.30 Uhr im Trui Teatre beginnt (Karten unter simfonicadebalears.com) sitzt ­Zacharias beim Klavierkonzert KV414 von Mozart selbst am Piano. Darüber hinaus ­dirigiert er die Serenade Opus 20 von Elgar sowie die Sinfonie No. 45 von Haydn.

Zacharias, der gern gegen die Perfek­tion der Plattenindustrie ankämpft und auch mal bewusst unkonventionelle Töne in seine Interpretationen einbaut, ist einerseits ein Fan der traditionellen Klassik. Seine musikalischen Ausflüge gehen so gut wie nie über die Romantik hinaus. So hat er sich selbst einmal als „furchtbar kon­servativ" bezeichnet, was seine musikalischen Vorlieben angeht.

Auf der anderen Seite ist Zacharias, den seit den 80er-Jahren ein breites Publikum kennt, auch dafür ­bekannt, dass ihm der Schalk im ­Nacken sitzt. Und gerade bei den Werken von ­Mozart und Haydn fühlt sich der Echo-­Gewinner von 2012 besonders wohl. Die Zuhörer dürfen sich wohl auch deshalb auf einen besonders inspirierten ­Christian ­Zacharias freuen.