Die große interaktive Bronze-Skulptur "Usagi Kannon", eine von mehreren ihrer Art, war das Highlight der Galerie Kewenig in der vergangenen Kunstnacht Nit de l'art auf Mallorca. Nun setzt das Werk der japanisch-schweizerischen Künstlerin Leiko Ikemura seinen Aufenthalt auf der Insel fort: Dank einer Zusammenarbeit mit dem Rathaus von Palma de Mallorca darf es bis August am Parc de la Mar Aufstellung nehmen.

Bei der charismatischen Figur handelt es sich um ein hybrides weibliches Feen-Wesen mit Tierohren, das christliche Ikonografie mit buddhistischer Tradition verbindet und an Tempelfiguren erinnert - ein liebevolles Symbol der Hoffnung, der Fürsorge und des Lebens. Die Skulptur ist begehbar, man darf unter ihrem bronzenen Rock Zuflucht suchen. Die Löcher im Material sorgen für Lichtspiele, die an das Universum erinnern sollen, wobei die Wirkung unter freiem Himmel und bei Tageslicht sicherlich eine andere sein wird als im dunklen Oratorio de Sant Feliu der Galerie, wo sie zuletzt ausgestellt war.

Weitere Werke im Casal Solleric

"Sie lädt uns ein, die ästhetische Erfahrung des Augenblicks zu genießen und sogar zu meditieren. Es ist ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, in dem sich Mythologie, Landschaft und Kosmos verbinden, das Aufsehen erregt und und mit den Passanten interagiert", sagte Aina Bausà, die Leiterin des Casal Solleric bei der Präsentation der Skulptur. Die Ausstellung beschränkt sich nicht nur auf die Bronzeskulptur: Diese tritt in einen Dialog mit kleineren Werken der Künstlerin, einem Gemälde sowie eine kleinformatigen Skulptur, die im Schaufenster des Casal Solleric zu sehen sind.

Auch Leiko Ikemura war bei der Eröffnung anwesend. Die 69-Jährige erklärte, dass sie die Figur zunächst aus Keramik gefertigt hatte und sie dann vor einigen Jahren auf Bronze übertrug. "Sie hat viel mit der universellen Mutter zu tun", erklärte sie. "Ich denke, heute ist es sehr wichtig, dass sich die Menschen der Bedeutung des Zusammenlebens bewusst sind. Daher diese hybride Figur, die all diese Aspekte aus poetischer Sicht vereint."