Seit mehr als einem halben Jahrhundert macht das Festival de Pollença die Liebhaber klassischer Musik auf Mallorca glücklich. Vom 5. bis 28. August wird dieser freudige Anlass mit acht exzellenten Konzerten gewürdigt. Pere Bonet, einer der Organisatoren des Festivals: „Wir feiern unser Jubiläum zusammen mit anderen Jubiläen: also nicht nur unser 60-jähriges Bestehen, sondern auch den 300. Jahrestag der Brandenburger Konzerte von Bach, den 100. Todestag von Camille Saint-Saëns und, mit etwas Verspätung, den 180. Geburtstag von Pjotr Iljitsch Tschaikowski.“

Das Programm soll viele verschiedene Zuschauergruppen ansprechen. Als „kleine Hommage an Mallorca als Destination für internationale Besucher“ finden sich unter den Veranstaltungen eine deutsche, eine britische, eine italienische, eine französische und eine spanische Nacht, dazu immer wieder russische Akzente durch Stücke von Tschaikowski.

Als Vorab-Event gab es bereits ein gut besuchtes Jazz-Konzert. Ein für den 5. August geplantes Konzert mit der der chinesischen Pianistin Yuja Wang und dem österreichischen Klarinettisten Andreas Ottensamer musste abgesagt werden, als Ersatz wird jedoch für den 16. August die ebenso renommierte Pianistin Maria Joao Pires aufgeboten.

Zunächst aber sind am 7. August die Balearen-Sinfoniker an der Reihe: Sie warten mit dem Dirigenten Joshua Weilerstein und dem Cellisten Edgar Moreau mit Brahms’ Sinfonie Nr. 1 sowie den Hommagen an Tschaikowski und Saint-Saëns auf.

Auch für die kleinsten Zuhörer ist wieder etwas dabei: Beim Familienkonzert „Els colors del metall“ am 12. August, einer Produktion des Auditori de Barcelona, haben Kinder ab zwei Jahren Spaß und lernen spielerisch verschiedene Blasinstrumente kennen. „Große Musiker und Schauspieler spielen ein pädagogisches Konzert mit klassischen Melodien aus verschiedenen Epochen und populären Liedern für Kinder“, so Pere Bonet.

Der Abend mit der Academy of Ancient Music am 14. August ist dem deutsch-britischen Komponisten Georg Friedrich Händel gewidmet. Bonet: „Dirigent Richard Egarr bringt uns Musik vom Feinsten, komponiert für den Hof des englischen Königs Georg I. anlässlich einer Lustfahrt auf der Themse – die Wassermusik.“ Im zweiten Teil folgen ein Concerto Grosso und die glanzvolle Feuerwerksmusik.

Der Trend-Tenor der Stunde, Piotr Beczala, singt am 18. August Lieder und italienische Opernarien, mit Begleitung des deutschen Pianisten Camillo Radicke. „Das ist ein sehr anspruchsvolles Programm, aber Beczala beherrscht die Stücke in Perfektion“, so Bonet.

Am 21. August bietet das Orchester ADDA Simfònica unter Leitung von Josep Vicent das herausragende Konzert von Aranjuez von Joaquín Rodrigo dar. „Davor und danach gibt es Sinfonien von Sergei Prokofjew und Piotr Iljitsch Tschaikowski zu hören – quasi ein russisches Sandwich“, sagt der Organisator.

Klassik genießen und Gutes tun kann man beim solidarischen Konzert am 25. August: Zugunsten der Caritas tritt der Pianist Andreu Riera mit dem Streichquartett und dem Kinderchor der Klosterschule Lluc auf. Eine von wenigen Gelegenheiten, die „Blauets“ außerhalb des Wallfahrtsortes in Aktion zu erleben.

Den krönenden Abschluss bildet am 28. August die Akademie für Alte Musik Berlin. „Das ist eine Darbietung des deutschen Barock und von Johann Sebastian Bach, die man keinesfalls verpassen sollte“, sagt Bonet. Dabei kämen alle Instrumente groß zur Geltung. „Und man hat nur selten die Möglichkeit, alle sechs Brandenburger Konzerte in ihrer Gesamtheit zu hören.“

Karten und Infos unter: festivalpollenca.com