Miguel Vicens, der Bassist von "Los Bravos", ist diesen Samstag (12.2.) im Alter von 77 Jahren gestorben. Die Gruppe war eine der wenigen spanischen Bands, die in den 60er Jahren international erfolgreich waren - vor allem dank ihres Hits "Black is Black".

Als Gründungsmitglied der legendären Gruppe bereiteten Vicens und sein Partner Pablo Sanllehí dieser Tage das Konzert vor, das sie am 5. März im Trui Teatre geben sollten - ein Comeback, auf das sie sich freuten, nachdem Quentin Tarantino einen ihrer Songs 2019 für den Soundtrack seines Films "Once Upon a Time in Hollywood" ausgewählt hatte. 

Miguel Vicens wurde in El Ferrol geboren und besaß die doppelte Staatsbürgerschaft, die galicische und die mallorquinische. Sein Vater war Seemann, und als Vicens acht Monate alt war, wurde er nach Mallorca geschickt, wo er sich in Sóller niederließ.

Die Mundharmonika war sein erstes Instrument, gefolgt von der Gitarre und schließlich dem Bass. "Ich begann während des Militärdienstes in Cabrera, auf den Felsen Gitarre zu spielen. In Saint-Tropez traf ich auf den mallorquinischen Sinatra, Toni Obrador (...). Ich hatte auch ein Duo mit Leo, dem späteren Bassisten des Beta Quartet, mit dem wir Covers von Dúo Dinámico spielten, und als Leo zu Beta ging, fragten sie mich, ob ich Bass spielen könnte", sagte er der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" im Jahr 2019.

Mit "Los Bravos" gelang Vicens und den anderen Mitglieder der Gruppe, darunter dem Sänger Mike Kennedy, einem in Spanien lebenden Berliner, der Durchbruch. "Außer Geld hat mir Los Bravos alles gegeben. Damals waren wir jung und lebendig. Dank der Gruppe konnte ich die Beatles und die Stones treffen, mit Jimmi Hendrix spielen", erinnerte er sich an die Erfahrung.

Im Jahr 2019, mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem Los Bravos die Musikszene erobert haben, erlebte die Gruppe ein Revival mit Quentin Tarantino. Ihr Song "Bring a little lovin'" überzeugte den berühmten Filmemacher, ihn in den Soundtrack seines Film mit Leonardo DiCaprio und Brad Pitt in den Hauptrollen zu integrieren. Der Song wurde ihr international größter Erfolg nach "Black is Black". /bro