Mit einer glamourösen Gala und in Anwesenheit von Spaniens Königin Letizia ist am Sonntagabend (31.7.) in Palma de Mallorca das Atlàntida Mallorca Film Fest 2022 zu Ende gegangen. Einen von der Königin überreichten "Master of Cinema"-Preis für ihre Karriere erhielt die französische Schauspielerin Isabelle Huppert. Die 69-Jährige war der wohl größte Filmstar bei dem diesjährigen Festival, an dem auch die bekannte Performance-Künstlerin Marina Abramovic teilnahm

Isabelle Huppert bedankte sich zunächst auf Mallorquinisch für die Ehrung und fuhr dann auf Französisch fort. Sie freue sich sehr, dass die Königin - eine ausgewiesene Kino-Liebhaberin - mit ihrer Anwesenheit die Filmbranche unterstütze. Einen Preis auf einem Festival zu erhalten, das wie Atlàntida junge Talente fördert und damit auch die Zukunft des Kinos sichert, sei eine große Ehre.

Diese Filme vom Atlàntida Mallorca Film Fest 2022 erhielten einen Preis

Als besten Film zeichnete die Jury "Softie" von Samuel Theis aus. Darin geht es um den zehnjährigen Johnny, der sich um seinen jüngeren Bruder kümmert, im Haushalt hilft und die Trennung von seinen Eltern akzeptiert hat. Ein Lehrer öffnet dem Jungen die Tür zu den Geheimnissen, Schwierigkeiten und Träumen des Erwachsenenlebens.

Den "Premi de Crítica", den Kritikerpreis, erhielt Vincent Le Port für seinen Film "Bruno Reidal, confesión de un asesino". Darin geht es um den jungen Franzosen Bruno Reidal, der einen Klassenkameraden ermordet. Der Film über ein historisches Verbrechen, voller Spannung, Strenge und moralischer Komplexität hatte auf den Filmfestspielen in Cannes Premiere gefeiert.

Der Publikumspreis ging an den Schweizer Film "Soul of a Beast" von Lorenz Merz. In dem Stück verliebt sich Gabriel, ein Vater im Teenager-Alter, in die mysteriöse Corey, die Freundin seines besten Freundes Joel. Der fühlt sich verraten und verletzt, weswegen er die Wahrheit über die komplizierte Vergangenheit von Gabriel verrät: Er hat nicht nur einen Sohn. Die Geschichte spielt in einer apokalyptischen Fantasiewelt mit wunderschönen Aufnahmen.

Eine besondere Erwähnung der je zur Hälfte aus Profis und Berufsanfängern bestehenden Jury erhielt zudem "Jusqu’ici, tout va", das Regiedebüt von Francesc Cuéllar, einem bekannten katalanischen Schauspieler.

Was nach der Preisverleihung geschah

Der Preisverleihung folgte die Premiere des spanischen Dokumentarfilmes "El falsificador". In dem Film reist der Regisseur Kike Maíllo um die halbe Welt auf den Spuren des Kunstfälschers Oswald Aulestia. Abgerundet wurde die Abschlussgala mit dem Auftritt von Amaia Romero, einer spanischen Sängerin, die nochmal für ordentlich Stimmung sorgte.

Das AMFF 2022 verfolgten online an die 135.000 Menschen, 17.000 Zuschauer sahen sich einen Film im Kino in Palma an. Online lassen sich die Filme noch bis zum 24. August sehen. Das Programm finden sie hier.