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Nach zwei Jahren wieder geöffnet: Das gibt es jetzt im Museu Marítim in Palma zu sehen

Das Museum liegt in Ses Voltes unterhalb der Kathedrale und wartet mit neuen Räumlichkeiten auf

Blick in das neue Museu Marítim in Palma.

Blick in das neue Museu Marítim in Palma. / Nele Bendgens

Simone Werner

Simone Werner

Es liegt am Fuße einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Mallorca, der Eingang ist etwas versteckt. Einzutreten lohnt sich aber allemal: Fast zwei Jahre lang war das Museu Marítim in Ses Voltes unterhalb von Palmas Kathedrale geschlossen. Die Räumlichkeiten mussten aus Sicherheitsgründen renoviert und verbessert werden.

„Es gab keinen Evakuierungsplan, die Brandmeldeanlage funktionierte ebenfalls nicht, Feuerwehrschläuche waren nicht angeschlossen, zudem gab es in dem Bereich keine Wasserversorgung“, erklärte die zuständige Dezernentin und Vizepräsidentin des Inselrats, Antònia Roca.

Mallorcas maritimes Erbe

Albert Forés, der Museumsleiter. / Nele Bendgens

Seit Anfang Oktober empfängt dasMuseum nun in ganz neuem Gewand wieder Besucher. Nach dem Betreten muss man sich zunächst entscheiden, wo man beginnen will. Links warten traditionelle Holzboote, die bis zuletzt in den Höhlen des Castell de Bellver gelagert waren, sowie eine nachgebaute Werkstatt mit den für die Bootsreparatur nötigen Werkzeugen. „Teils fungierten diese Jollen als Beiboote von größeren, teils dienten sie für Tätigkeiten im Hafen“, erklärt Museumsdirektor Albert Forés.

Vier Räume, ein buntes Potpourri

Im Raum dahinter werden jeweils regelmäßig wechselnde zum Thema Wasser und Schifffahrt passende Ausstellungen untergebracht sein. Derzeit zieren unter dem Titel „Thálassa“ Aquarelle von Fischen und anderen Meeresbewohnern der mallorquinischen Künstlerin Irene Gayà die Wände.

Etwas länger dauert der Besuch der vier Räume, zu denen man nach dem Abbiegen vom Empfangsbereich nach rechts gelangt. In allen bietet sich den Besuchern ein buntes Potpourri, wobei sich manche der Themen in mehreren Räumen wiederfinden.

Mallorcas maritimes Erbe

Blick ins Museum. / Nele Bendgens

In Raum 1 fällt als Erstes das große Boot in der Mitte auf. Der Bootstyp heißt Snipe, wurde Ende der 1930er-Jahre aus den USA auf die Insel gebracht, liest man auf den dreisprachigen Infotafeln je nach Wunsch auf Katalanisch, Spanisch oder Englisch. Zwei Senioren fassen das Boot beim MZ-Besuch am Freitag (10.10.) an und studieren interessiert die Details.

Daneben werden grundlegende Verhaltensweisen zum Schutz des Meeres in Erinnerung gerufen: So gelte es Plastikmüll und Mikroplastik möglichst zu vermeiden, lokalen Fisch und Meeresfrüchte zu konsumieren und das Seegras Posidònia zu schützen.

Fischer-Vokabular bewahren

An einer der Wände müssen die Besucher verschiedenen Symbolen das jeweils passende mallorquinische Wort aus der Welt des Fischfangs zuordnen. „So soll das Vokabular nicht in Vergessenheit geraten, etwa xàrcia, womit ein Fischernetz bezeichnet wird“, sagt Forés. Auch Frauen, die etwa als Wissenschaftlerinnen rund ums Thema Meer einen besonderen Beitrag geleistet haben, werden mit einer Fototafel geehrt.

Mallorcas maritimes Erbe

Mallorcas maritimes Erbe

Raum 2 und 3 sind die Schmuckstücke des Museums. Hier können Besucher archäologische Unterwasserfunde bestaunen, etwa Teller und Schalen, eine Amphore für Olivenöl aus dem dritten Jahrhundert, eine Figur samt Tintenfass aus dem 13. Jahrhundert und Meeresschnecken, aus denen Matrosen einst den Farbstoff Purpur herstellten. Auch die Modelle von Schiffen aus dem 14. Jahrhundert kommen bei den Besuchern gut an. „Manche machen sich nur deswegen auf den Weg zu uns“, sagt Forés.

Wohl selten war man einer Leuchtturm-Kuppel so nahe wie im Museum, wo ein Exemplar eines faro aus Andratx ausgestellt ist. Die ersten Leuchttürme auf Mallorca standen in Porto Pi, im Hafen von Palma und an der Punta Grossa in Port de Sóller, ist auf einer der Infotafeln nachzulesen.

Raum 4 ist dem nachhaltigen Fischfang gewidmet. Eindrucksvoll ist hier etwa die riesengroße Waage namens Princesa 14 aus dem 20. Jahrhundert. Am Ende angekommen liegt ein Raum, der Schulklassen und anderen Gruppen vorbehalten ist. Führungen gibt es bisher noch keine. Für den Besuch sollte man mindestens eine halbe Stunde einplanen.

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