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Klimawandel trifft Kunst: Das ist in der neuen Ausstellung im CaixaForum in Palma zu sehen

Klimakrise, Krieg und Zerstörung sind leider ein ziemlich aktueller Anlass

Schön gestaltet: ein Saal der Schau „Kunst und Natur. Ein Jahrhundert des Biomorphismus“.

Schön gestaltet: ein Saal der Schau „Kunst und Natur. Ein Jahrhundert des Biomorphismus“. / B. Ramón

Pandemie, Klimawandel, Plastikverschmutzung, Kriege – die Bedrohungen für den Planeten nehmen bekanntlich zu. Eine neue Ausstellung mit Werken aus der Sammlung des Centre Pompidou will das nun im CaixaForum Palma „bewusst machen und die Menschen mobilisieren“ – mit einem Streifzug durch die Kunst des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Zu sehen sind in „Arte y naturaleza. Un siglo de biomorfismo“ („Kunst und Natur. Ein Jahrhundert des Biomorphismus“) Gemälde, Skulpturen, Designobjekte und Filme von Größen wie Picasso, Miró, Le Corbusier, Max Ernst, Raoul Hausmann, Jean Arp, Georgia O’Keeffe oder Alvar Aalto. Ihnen werden jüngere Künstler gegenübergestellt, die sich in den vergangenen Jahrzehnten mit neuen, engagierten Perspektiven dem Thema widmeten – etwa Jeremy Deller, Neri Oxman, John Gerrard oder Trevor Yeung.

Kunst als Mittel der Kritik und Reflexion

„Angesichts der ökologischen Krise ist diese Ausstellung eine Gelegenheit, Kunst als Mittel der Kritik und Reflexion zu begreifen“, unterstrich bei der Präsentation Noemí Vallespir, Verantwortliche für Planung und Inhalte im CaixaForum Palma. Schließlich spiele Kultur als „Motor des gesellschaftlichen Wandels“ eine entscheidende Rolle. Sichtlich bewegt zeigte sich die Kuratorin Angela Lampe, zugleich Konservatorin des Centre Pompidou. Es sei das letzte Mal, dass diese Ausstellung gezeigt werde – eine Ausstellung, die während ihrer Reise durch Spanien „gelebt, gestorben und wiedergeboren“ sei. Mehr als 310.000 Menschen hätten sie bereits in Barcelona, Madrid, Zaragoza, Valencia und Sevilla besucht.

„Nun wird sie in Palma wiedergeboren – in diesem großartigen modernistischen Gebäude“, sagte Lampe. Die Präsentation sei hier „intimer“, und die Werke hätten eine „große Ausdruckskraft und treten in jedem Raum in einen anderen Dialog“. Schon der Auftakt des Rundgangs, dem Thema Metamorphose gewidmet, zeigt das: Ein Gemälde von Miró steht dort in Beziehung zu einer Bronzeskulptur des Dadaisten und Dichters Jean Arp.

Drei Gemälde von Miró

Die Ausstellung, die in Palma um neue Werke aus der Sammlung des Pompidou erweitert wurde – darunter drei Gemälde von Miró sowie Arbeiten von John Gerrard (Petro National) und Trevor Yeung (Suspended Mr. Cuddles) –, setzt um das Jahr 1920 an, als organische Formen zum Ausgangspunkt des sogenannten Biomorphismus wurden. Den Begriff prägte 1936 der erste Direktor des MoMA, Alfred H. Barr, um abstrakte Werke zu beschreiben, die sich nicht in die gängigen Formsprachen der Zeit einfügten.

Das wertvollste Werk der Ausstellung findet sich in der ersten Etage: das Gemälde „Red, Yellow and Black Streak“ (1924) von Georgia O’Keeffe, der einzigen Frau im Künstlerverzeichnis – abgesehen von einer anonymen Tänzerin in dem Film „Danza serpentina“, der mit Alexander Calders Werk „Vier Blätter und drei Blütenblätter“) in Dialog tritt. O’Keeffes Bild zeigt einen Sonnenuntergang, der Himmel, See und Ufer in leuchtendes Licht taucht.

Neben Metamorphose gehören Mimikry, Schöpfung und Bedrohung zu den weiteren Themenfeldern. Sie führen bis in die Gegenwart, in der sich Künstlerinnen und Künstler mit der Beziehung zum von vielfältigen Krisen bedrohten Lebensraum auseinandersetzen. „Wir müssen an alle Lebewesen der Erde denken – wir sind mit dem Rest der belebten Welt verbunden“, mahnte Kuratorin Lampe und beklagte, „das Gewalt, Brände, Naturkatastrophen, Kriege und die sich ausbreitende Autokratie“ den Planeten bedrohen.

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