Neues Kunstjahr, neue Ausstellungen: Was uns 2023 in den Museen in Palma de Mallorca erwartet

Spurensuchen und menschlicher Spieltrieb: eine Vorschau, auf welche Highlights wir uns freuen können und was uns noch eine Weile erhalten bleiben wird

"La máquina que juega sola" von Mónica Rikić in der Schau "Homo Ludens" im CaixaForum

"La máquina que juega sola" von Mónica Rikić in der Schau "Homo Ludens" im CaixaForum / Anna Elias

Brigitte Rohm

Brigitte Rohm

Es Baluard

Das Museum Es Baluard in Palma hat als einziges schon das gesamte Programm für 2023 präsentiert – und plant insgesamt zehn Ausstellungsprojekte: von Maria Lai, Dora García, Carles Congost und Jeremy Deller, Susy Gómez, Pedro G. Romero, Otobong Nkanga, Nauzet Mayor, Álvaro Perdices und Ian Waelder. Im Februar bekommt die zeitgenössische Sammlung des Museums zudem eine Neuinterpretation durch den Kurator Agustín Pérez Rubio, die auch das mittelalterliche Erbe der Menschheit würdigt: Unter dem Titel „Sense Rumb. Confrontar la Imago Mundi“ reflektiert die Ausstellung die Darstellung der Welt seit dem Atlas von 1375 des mallorquinischen Kartografen Cresques Abraham.

Bei den Einzelausstellungen geht es im Februar los mit „Cos en fuga. Membrana i transició“ des Mallorquiners Nauzet Mayor. Die Künstlerin Susy Gómez wird Anfang des Jahres die von Museumsleiterin Imma Prieto kuratierte Solo-Ausstellung „Memòria per venir“ zeigen. Ian Waelder lebt und arbeitet in Frankfurt und beschäftigt sich in seiner Kunst unter anderem mit seinen jüdischen Wurzeln in Deutschland. Zuletzt hatte ihm die Galerie L21 eine Ausstellung gewidmet, die auf seiner Spurensuche in der Familiengeschichte basierte. Die Schau, die nun ab April im Es Baluard zu sehen ist, trägt den Titel „even in a Language that is not your own“.

Ebenfalls im April startet eine Retrospektive von Werken der italienischen Künstlerin Maria Lai. Das Ergebnis eines künstlerischen Forschungsprojekts von Pedro G. Romero über die Präsenz der gitanos auf den Balearen folgt im Juni. Im September werden zwei neue Ausstellungen eröffnet: „Music As A Foreign Language“ des Katalanen Carles Congost und des Briten Jeremy Deller, sowie eine Schau der Künstlerin Dona García, die ein Kapitel des Antifaschismus der Balearen während des Franco-Regimes untersucht. Ausstellungen des Madrider Künstlers Álvaro Perdices, der sich in seinen Arbeiten mit Ruinen befasst, und des multidisziplinären nigerianischen Künstlers Otobong Nkanga runden das Jahresprogramm ab.

CaixaForum

Die aktuelle große Ausstellung im CaixaForum, „La imagen humana. Arte, identidades y simbolismo“, ist noch bis zum 9. April zu sehen. „El jardín de Anglada-Camarasa“ bleibt den Besuchern sogar noch bis Sommer 2024 erhalten.

Neu präsentiert der Standort in Palma nun in der ersten Jahreshälfte, vom 9. Mai bis 27. August 2023, die Ausstellung „Homo Ludens. Videojuegos para entender el presente“: Sie wirft einen anthropologischen Blick auf Videospiele und Gamer – in einer videogestützten Welt, in der Leben und Spiel mehr und mehr zusammenwachsen. Mehr als vierzig Werke, darunter Videospiele und Kunstwerke, werden in einer interaktiven Umgebung präsentiert, die die Ausstellung selbst in ein kollektives Spielerlebnis verwandeln soll.

Casal Solleric

Wie jedes Jahr widmet das Casal Solleric am Borne den Finalisten des Kunstpreises der Stadt Palma eine Ausstellung: Sie wird vom 20. Januar bis 3. April zu sehen sein. Die Schau „A sota terra“ von Mario Santamaría endet am 5. März. Von März bis Juni steht dann eine Solo-Ausstellung der mallorquinischen Künstlerin Dolores Sampol auf dem Programm. Von April bis Juni sollen außerdem neu angeschaffte Werke, „Noves adquisicions“, präsentiert werden.

Fundación Miró

Mindestens bis Juni können wir uns in der Fundación Miró an den Ausstellungen „El Miró de Son Boter“ und „Rif Spahni. Instant i memòria“ erfreuen.

Dann ist eine Schau der Künstlerin Glenda León geplant, Preisträgerin des Premi Biennal de Creació Artística Pilar Juncosa Sotheby’s 2021. Sie umfasst fünf Serien mit Werken von León, die mit Arbeiten von Joan Miró verknüpft sind. Anfang Oktober soll mit „Son Boter. Una mirada al pasado“ eine historische Annäherung an das Gebäude ermöglicht werden, das einst Mirós Atelier war.