Für musikalischen Genuss müssen Sie sich nicht bis zum Ende der Fastenzeit gedulden: Auf Mallorca ist in Sachen Klassik jetzt schon allerhand geboten. Einen Klassiker zur Einstimmung auf die Karwoche, „Stabat Mater“, gibt es dieser Tage in zwei verschiedenen Versionen zu hören.

Am 9. April führt das mallorquinische Kammerorchester im Teatre Principal d’Inca die Vertonung von Giovanni Battista Pergolesi des Stabat-Mater-Textes auf (20 Uhr, 5–20 Euro). Es singen die mallorquinische Sopranistin Mercedes Darder und der Kontratenor Christian Borrelli unter der Leitung von Rafael Sánchez-Araña. Hinzu kommen zwei weitere Werke aus dem italienischen Barock: „Al Santo Sepolcro“ von Antonio Vivaldi und „Il Pianto d’Arianna“ von Pietro Antonio Locatelli. Eine zweite Chance, das Konzert zu hören, gibt es am 10. April im Konvent de Sant Agustí in Felanitx (19 Uhr, 3 Euro).

Ebenfalls am 10. April, genau eine Woche vor Ostersonntag, lädt das Teatre Principal in Palma zum großen Osterkonzert unter anderem mit Inma Hidalgo (Sopran) und Antoni Aragón (Tenor). Unter der Leitung von Fernando Marina geben der Chor des Theaters und das Orchester Acadèmia 1830 gemeinsam Gioachino Rossinis „Stabat Mater“ zum Besten (18 Uhr, 8–20 Euro) – eine der raren geistlichen Kompositionen von Rossini.

„Die Stücke von Pergolesi und Rossini sind im Hinblick auf Epoche, Stil und Tiefe sehr unterschiedlich“, sagt Bernat Quetglas, Leiter des Orquestra de Cambra de Mallorca. Pergolesi habe ein turbulentes Leben gehabt, was seiner Musik Tiefe und dem Schmerz in diesem religiösen Stück Ausdruck verleihe. „Ich würde natürlich nicht sagen, dass das Werk von Rossini fröhlicher ist – aber es klingt leichter.“

Oster-Benefizkonzert in der Kathedrale

Noch hoffnungsfroher wird es am 11. April mit dem Osterkonzert „Un cant a l’esperança“ in der Kathedrale unter Leitung von Joan Company, mit der Sopranistin Marta Bauzà und dem Bariton Isaac Galán (20.30 Uhr, 10–30 Euro). Bei der Aufführung der Balearen-Sinfoniker mit dem Universitätschor stehen die „Cantique de Jean Racine, Op. 11“ von Gabriel Fauré, der „Càntic espiritual“ von Baltasar Samper und „Mirror of perfection“ von Richard Blackford auf dem Programm. Der Erlös des traditionsreichen Benefizkonzerts, bei dem oft auch Altkönigin Sofía zugegen ist, kommt der Fundació Projecte Home Balears zugute.

Die internationalen Bel-Voce-Gesangssolisten weilen einige Tage auf der Insel und geben Konzerte in Santa Ponça, der Strandkirche von El Arenal (beides 10. April) sowie am 9. April auf der Kulturfinca Son Bauló (19 Uhr, 18 Euro). Dort gibt es am Ostersonntag, den 17. April, zudem eine österliche Matinee: Nach dem festlichen Brunch (11 Uhr) spielt der in Berlin lebende Pianist Jan Gerdes Werke von J. S. Bach, F. Chopin, Frederic Mompou, John Cage und Jazz-Improvisationen (13 Uhr, 18 Euro). Gerdes gilt als Genre-Grenzgänger und meistert sowohl das klassisch-romantische als auch das zeitgenössische Repertoire.

Ebenfalls am 17. April gibt es ein spezielles Welte-Mignon-Ostersonntags-Konzert auf der Finca Pescador bei S’Alqueria Blanca: „Frühling“ – musikalische Impressionen (unter anderem Grieg, Mendelssohn, Schubert und Strauss, 12 Uhr, 25 Euro).

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Nach Ostern geht es mit den Balearen-Sinfonikern im Trui Teatre weiter: Am 21. April ist der usbekische Pianist Behzod Abduraimov zu Gast. Unter der Leitung von Pablo Mielgo schlägt er mit dem Programm „De Moscú a la pampa“ musikalische Brücken zwischen Russland, Brasilien und Argentinien. Er spielt Werke von Sergei W. Rachmaninow, Heitor Villa-Lobos und Alberto Evaristo Ginastera (20 Uhr, ab 30 Euro). Am 28. April steht der niederländisch-amerikanische Geiger Stephen Waarts mit „Noblesa imaginària“ auf der Bühne und beglückt die Zuhörer mit Stücken von Felix Mendelssohn, Erich Wolfgang Korngold und Richard Strauss (20 Uhr, ab 30 Euro).