Kunst-Kontroverse auf Mallorca: Sprecher vom Künstlerverband tritt zurück, Es Baluard zieht Konsequenzen

Álex Ceball hat sein Amt niedergelegt und ist mit Angstzuständen ins Krankenhaus eingeliefert worden

Álex Ceball hat sein Amt bei der AAVIB niedergelegt.

Álex Ceball hat sein Amt bei der AAVIB niedergelegt. / MALU MATTEO

MZ

Der bisherige Sprecher und Sekretär des balearischen Künstlerverbands AAVIB, Álex Ceball, hat am Montag (17.4.) offiziell seinen Rücktritt erklärt. Seine umstrittenen Erklärungen über die Schenkung einer Skulptur von José Dávila an das Rathaus von Palma, angebliche korrupte Praktiken bei Kunstankäufen durch öffentliche Einrichtungen und mögliche Betrugsabsichten vonseiten der Galerie Kewenig hatten in den vergangenen Tagen einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

Der Stadtrat, der Galeristenverband Art Palma Contemporani sowie fast 170 Künstler und Kulturschaffende, die ein gemeinsames Manifest unterzeichneten, hatten Ceballs Anschuldigungen aufs Schärfste zurückgewiesen.

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Ceball spricht von einer "Lynchkampagne"

In der Pressemitteilung zum Rücktritt spricht Ceball von einer "Lynchkampagne" gegen seine Person, seine berufliche Laufbahn und sein Privatleben. Am Dienstag (18.4.) gab die AAVIB bekannt, dass Ceball Montagnacht mit Angstzuständen, die durch die Kritik ausgelöst worden waren, ins Krankenhaus Son Espases eingeliefert wurde. Er habe unter Sprachstörungen, gesteigerter Atemfrequenz (Tachypnoe) und Atemnot gelitten. In den frühen Morgenstunden sei er wieder entlassen worden und werde nun zu Hause Bettruhe einhalten.

Der Verband forderte die Verfasser des Manifests "On ets Aavib" auf, die "Hasskampagne" einzustellen und die für diesen Dienstag im Es Baluard einberufene Künstlerversammlung abzusagen, die "ein zweiter öffentlicher Lynchmord" werden könne. Die Feindseligkeit liege "jenseits jeder rationalen und moralischen Diskussion und jenseits jeglicher Mäßigung und Achtung der grundlegenden Menschenrechte."

Es Baluard setzt Zusammenarbeit aus

Das Museum Es Baluard hat wiederum am Montag mitgeteilt, dass es seine Zusammenarbeit mit der AAVIB "nach der Serie von Verleumdungen und Unwahrheiten, die in der vergangenen Woche in einigen Medien gegen verschiedene Fachleute und Institutionen veröffentlicht wurden", vorerst aussetzt und sich von der Vereinigung distanziert.

In diesem Sinne hat das Museum in einer Erklärung zum Ausdruck gebracht, dass es "die schwerwiegenden Anschuldigungen und Verleumdungen gegen das Werk des Künstlers José Dávila, den wir unterstützen und fördern, gegen die Galerie Kewenig, das Rathaus von Palma und gegen das Es Baluard (...) in keiner Weise tolerieren" könne. /bro