In den Dörfern und Städten auf Mallorca sind am Sonntag (17.1.) im Rahmen der Sant Antoni-Feierlichkeiten die traditionellen Tiersegnungen über die Bühne gegangen. Beim "Beneïdes"-Ritual werden alle möglichen Tiere von Priestern mit Weihwasser besprüht.

Besonders eindrucksvoll ging es in Muro im Norden von Mallorca zu: Am Nachmittag wurden Hunderte Tiere gesegnet, darunter auch Schweine, Schlangen und eine 800-köpfige Schafherde. Hunderte zum Teil in mallorquinischen Trachten erschienene Schaulustige, darunter auch Teufel ("dimonis"), ließen sich das archaische Spektakel nicht entgehen. Ähnlich bunt gingen die Segnungen in Porreres, Andratx, Sóller, Campos, Vilafranca, Sant Llorenç und in anderen Dörfern über die Bühne.

In Palma ging das Ritual zur Mittagszeit bei einem kalten Nordwind in der Innenstadt über die Bühne.

Beim traditionellen und zugleich kuriosen Baum-Ritual von Pollença - ebenfalls ein Brauch im Rahmen der Sant-Antoni-Festivitäten - gelang es

dem 28-jährigen Joan Andreu Morro, einen 21,5 Meter hohen, eingeseiften und von Ästen befreiten Kiefernstamm um genau 22.45 Uhr zu erklimmen.

Für Unmut unter den Feiernden sorgte ein Vorfall in Es Capdellà: Der neue Dorfpfarrer ließ sich nicht blicken, ein Vertreter segnete die Tiere. Der Geistliche war schon vor einigen Tagen unangenehm aufgefallen, als er Mitgliedern mehrerer Bruderschaften verbot, während einer Prozession eine geschnitzte Figur des heiligen Sebastià zu zeigen. /it