Die Urlauber in Colònia de Sant Jordi haben die Qual der Wahl, wenn es um die Frage geht, wo der Strandtag verbracht werden soll. Rund um den Urlaubsort im Süden gibt es zahlreiche Strände. Auch der berühmteste aller Insel-Strände - Es Trenc - ist zu Fuß erreichbar. Es ist das einzige, zugegebenermaßen Luxusproblem, das die Feriengäste hier plagt. Sie genießen hier ansonsten vor allem eines: die Ruhe.

Andreas Bertram weiß das aus erster Hand. Seit 2012 betreibt er in der Nähe vom Hafen das Res­taurant „Strandkorb". Er hat viele Stammgäste, die in jedem Jahr wiederkommen. „Colònia de Sant Jordi ist noch ein ruhiger, verschlafener Ort, in dem der ganz große Massentourismus noch nicht angekommen ist", sagt er. Natürlich spüre man auch hier den größeren Urlauber-Andrang, aber es sei nicht überlaufen. Anziehungspunkte seien vor allem das Aquarium und die Ausflugsboote nach Cabrera. „Und natürlich liegt Es Trenc direkt vor der Tür", sagt Andreas Bertram.

Die legendäre playa war einer der Hauptgründe, warum sich Salina Hütter und Michael Hepp Colònia de Sant Jordi für ihren Urlaub ausgesucht haben. Die Erwartungen wurden erfüllt. „Der Strand war genauso schön, wie wir ihn uns vorgestellt haben", sagt Salina Hütter. Das junge Paar aus der Nähe von Freiburg ist für elf Tage im Blau Colònia Sant Jordi Resort untergekommen. „Es liegt nicht direkt am Meer, aber es hat eine wunderschöne grüne Anlage mit viel Wiese und Bäumen", sagt Salina Hütter. Zum Meer gehen die beiden zu Fuß, es würde aber auch ein Bus fahren. Über die langen Holzstege, die über die Felsen an der Küste führen, lässt es sich gut bis zum Wasser spazieren. Auch der Ort selbst gefällt ihnen. Dass nicht viel los ist, störe sie nicht. „Das wollten wir so", sagt Salina Hütter. Erholung pur. Nur für einen Shopping-Ausflug soll es noch einmal nach Palma gehen.

Horst Thesfeld und seine Frau wissen noch nicht genau, wie sie die Tage hier verbringen werden. Sie sind gerade erst angekommen und haben zunächst ihre Sachen im Hotel Lemar ausgepackt. In der Unterkunft direkt am Hafen verbringen sie zehn Tage. Jetzt machen sie sich erst einmal mit der Umgebung vertraut. „Der erste Eindruck ist sehr ordentlich", sagt Horst Thesfeld. Er habe schon viele schöne Orte auf der Insel gesehen, unter anderem die Urlauberhochburgen Cala Millor und Peguera. „Wir wollten es in diesem Jahr aber etwas ruhiger angehen lassen", sagt er. Die schönen Strände von Colònia sind auch ihnen schon aufgefallen. Horst Thesfeld erkundigt sich beim Reporter, wo denn genau Es Trenc liege, dort wollen die beiden natürlich auch hin.

Da haben sie vom Hafen aus eine kleine Wanderung vor sich. Man kann quer durch den Ort gehen, aber der schönere Weg führt direkt am Meer entlang, zunächst hauptsächlich an Ferienhäusern vorbei, dann über die Stege an den Hotels. In den Felsen am Meer genießen ein paar Urlauber die Ruhe. Etwas lauter ist es nur an einem alten Leuchtturm, wo sich Jugendliche zum Klippenspringen treffen.

Der Weg endet am Strand Es Marquès. Hier zeigt es sich, dass Colònia de Sant Jordi doch nicht ganz so verschlafen ist. Der Strand ist voll. Aber ein Stück weiter, am Es Trenc, findet man auch wieder ein ruhigeres Plätzchen.