Beim Wassersparen helfen Garten­pflanzen, deren wilde Verwandten von Haus aus Hitze abkönnen und nicht durstig sind. Zu ihnen zählt die immergrüne Myrte (Myrtus communis bot., mirto span., murta kat.). Man kann den Büschen auf der Insel an sonnigen Standorten, meist in der Nachbarschaft von Mastix und Wacholder, begegnen.

Im Gegensatz zu anderen Wildsträuchern blüht der Busch auf der Insel dann, wenn die Hitzeperiode schon begonnen hat. Seine weißen Blüten mit den hübschen Staubblättern können bis zu drei Zentimeter groß werden. Sowohl Blüten als auch die glänzenden grünen Blätter verströmen einen aromatischen Duft.

Die späte Blüte während der Hitze macht die Pflanze zu einem idealen Gewächs für Gärten, in denen man mit wenig Wasser auskommen will. „Wir haben sie vor langer Zeit als Hecke gepflanzt und dieses Jahr noch nicht einmal gegossen", sagt Gartendesignerin Hélèn Lindgens. In Son Muda wird die Myrte mit der Heckenschere in Form „getrimmt", das verhindert jedoch die Blüte. Schneidet man sie nicht, wächst sie zu einem stattlichen, bezaubernd blühenden Busch heran.

Doch ganz ohne Wasser kommt die Myrte im Garten nicht aus. In der Anwachszeit - etwa zwei Jahre - ist sie häufiger zu gießen. Erwachsene Pflanzen haben eine ähnliche Trocken­toleranz wie der Rosmarin. Wenn man den Strauch im Winter pflanzt, wird die Jungpflanze mit Niederschlägen groß.