Die Sonne hat mitgespielt: Am Freitagmorgen (11.11.) zog die magische Acht in der Kathedrale von Palma Einheimische wie Mallorca-Urlauber in ihren Bann. Bei dem Phänomen wird unterhalb der kleinen Rosette im Nordwesten die hell leuchtende große der Südost-Fassade geworfen, sodass sich eine perfekte Acht bildet. So wie zuletzt am 2. Februar.

So mancher wurde bei dem Schauspiel wieder von zahlenmystischer Faszination durchzuckt. Die Acht symbolisiert das Gleichgewicht im Kosmos, die Glückseligkeit. Doch das Göttliche und Magische spielt hier keine Rolle, wie der Kunsthistoriker Antoni Pons Cortès in seinem neuen Buch „El vuit de la Seu de Mallorca" (Ed. Lleonard Muntaner) erläutert. Die christlichen Erbauer hätten die Kathedrale einfach auf dem Grundriss einer ehemaligen Moschee gebaut, die nicht wegen der aufgehenden Sonne nach Südosten ausgerichtet war, sondern weil dort Mekka liegt. Ähnliche zufällige Licht-Phänomene gebe es auch in der Kirche Santa Marta de Tera in Zamora und im Miguelete-Turm von Valencia.

Facebook: das Lichtphänomen als Live-Video (Diario de Mallorca)

Dieser Ansicht ist auch der Mathematiker Josep Lluis Pol Llompart, mit dem die MZ Anfang 2014 sprach. Die Acht sei von den Baumeistern nicht einkalkuliert worden, sondern habe sich zufällig ergeben, sagt er.