Die im späten Winter oder zeitig im Frühjahr blühenden Zwiebel­pflanzen wollen jetzt gepflanzt werden. „Sie mögen die warme Erde im frühen Herbst", erklärt Filippo Dimatteo, Experte für mediterrane Pflanzen und ein leidenschaftlicher Sammler von bulbos. Seit Mitte dieses Jahres entwirft der aus Süditalien stammende Agrar­ingenieur (er spricht Spanisch und Englisch) auf der Insel Gärten und führt Regie über ihre Pflanzungen sowie deren Wartung.

In einem Garten bei Santa Maria del Camí legt der 37-Jährige derzeit Beete mit Zwiebelpflanzen an, die er im kommenden Jahr bei seinen Kunden auspflanzen wird. Einige der Gewächse zog er über Jahre hinweg aus Samen, andere vermehrte Dimatteo mit Tochterknollen. Einzeln in Töpfen pflanzte er bereits über hundert Exemplare der Schwertliliensorte ´Arilbred Iris´, eine vielfarbige Hybride, die mit der auf der Insel wild wachsenden und blau blühenden Iris germanica verwandt ist.

In einem weiteren Beet zeigt der Italiener der MZ, wie er die Zwiebeln in die Erde bringt. „Auch in Gärtnereien und im Internet kann man interessante Zwiebelpflanzen beziehen", sagt der Agraringe­nieur und beginnt, mit der Schaufel Pflanzlöcher für die von ihm selbst gezogenen Exemplare zu graben. Hier eine Auswahl.

Die Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum ´Gravetye Giant´) blüht später als der Märzenbecher und zählt wie dieser zu den Amaryllis-Gewächsen. Sie eignet sich für sonnige und halbschattige Standorte. Über riemenförmigen Blättern erscheint in etwa 40 Zentimetern Höhe eine Dolde mit bis zu acht glockenförmigen weißen Einzelblüten. Die Zwiebeln der Knotenblume kommen etwa eine Handbreit unter die Erde.

Die Stiele der Bukett-Narzisse (Narcissus tazetta) erreichen eine Wuchshöhe von 30 Zentimetern, an jedem von ihnen bilden sich mehrere Blüten. Die Narzisse, auch Osterglocke genannt, benötigt mitunter sieben Jahre, bis aus dem Sämling blühfähige Zwiebeln werden. Die Blüten der Bukett-Narzisse sind weiß und zeigen in der Mitte einen gelben „Rock", ihre Zwiebel kommt etwa eine Handbreit in die Erde.

Dem Peruanischen Blaustern (Scilla peruviana) bekommen vollsonnige Standorte, seine Knolle wird mit wenig Tiefe gepflanzt. Mitten in den langen lanzettenförmigen Blättern öffnen sich an einem kegelförmigen Blütenstand im Frühjahr 40 bis 100 blauviolette oder weiße Sternblüten. „Am schönsten sieht der Blaustern aus, wenn man ihn als Rosette pflanzt", meint der Garten­designer.

Eine Kollektion Zwiebelblüher wirkt in den Beeten nicht nur dekorativ - die Frühblüher locken, während sich andere Inselpflanzen noch im tiefen Winterschlaf befinden, Bienen und andere bestäubende Insekten magisch an.

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