Das Sterben traditioneller Geschäfte in Palma geht weiter. Nach 40 Jahren schloss der Uhrenladen Simoncelli in der Fußgängerzone Sant Miquel. Mit 73 Jahren gibt Domingo Simoncelli das Geschäft krankheitsbedingt auf.

Sein Sohn Carlos ist Lehrer und kann es nicht weiterführen. Er sucht ein Museum, das die für das Herrichten von Uhren benötigten Reparaturgeräte akzeptiert.

Carlos Simoncelli ist Urenkel von Domingo Simoncelli Gilberti, den es aus Ravenna zunächst nach Katalonien verschlagen hatte. Danach machte er den Laden in Palma auf. Er blieb die ganze Zeit über in der Hand der Familie. An der gleichen Stelle hatte es davor eine Wäscherei gegeben.

Erst vor einigen Wochen hatte die traditionsreiche Bar Cristal an der Plaza de España geschlossen.

In den Monaten davor musste eine ganze Reihe von traditionsreichen Cafés, Läden und Unternehmen in Palma de Mallorca schließen. So das Café Lírico oder der Forn des Teatre. Auch an der Schreibwarenhandlung Casa Roca oder den Kurzwarenläden Casa Bet und Casa Tarongí hingen die Herzen der traditionsbewussten Einwohner der Balearen-Hauptstadt. Zum Teil machen sie dafür die rasant steigenden Mieten und Immobilienpreise im Zentrum der Stadt verantwortlich, die sich nur noch große Ketten, exklusive Hotels oder Investoren von Luxusimmobilien leisten können.

Hintergrund: Diese Cafés haben in Palma Geschichte geschrieben

Doch nicht alle Traditionsläden und -cafés in Palma de Mallorca sind auf dem Rückzug. Das altehrwürdige Can Joan de s'Aigo, das für seine heiße Schokolade, die Ensaimadas und das hausgemachte Eis bekannt ist, kündigte erst kürzlich die Eröffnung eines inzwischen dritten Lokals an. /it/ff/tg