Die leichte Rundwanderung beginnt in der Ortsmitte von Santa Eugènia auf Mallorca bei dem überdachten Wasserspeicher s'Aljub. Das Reservoir, dessen Ursprung auf die maurischen Gutshöfe Binibahari und Binibazari zurückgeht, wurde noch bis Ende der 50er-Jahre von der Gemeinde zur Wasserversorgung genutzt. Man folgt nun bei dem Aljub der Beschilderung „Algaida" und gelangt auf dem Carrer de s'Aljub zum Ortsende von Santa Eugènia. Dort befindet sich eine Kreuzung, bei der rechts auf eine Asphaltpiste abzubiegen ist. Blickt der Wanderer von dieser Stelle zurück, ist der auf einem Hügel gelegene Ortsteil Es Pujet mit seinen drei ehemaligen Getreidemühlen besonders schön zu sehen.

Weiter geht es bei der Kreuzung rechts auf einer Asphaltpiste. Auf einem Verkehrsschild 9,5 t fällt eine rote Markierung mit einem Pfeil auf. Dieser Wegweiser und später auch ein orangener Pfeil tauchen in der Folge mehrmals auf.

Die Route verläuft dann durch eine ländliche Kulturlandschaft. Neben kleineren Rebflächen sind Felder mit Johannisbrot-Öl- und Mandelbäumen zu sehen. Man bleibt immer auf dem Hauptweg und gelangt rund eine Viertelstunde nach Tourstart zu dem Brunnen Pou Nou, der erstmals im Jahr 1679 dokumentiert ist.

Weiter geht es nach dem Brunnen geradeaus auf der schmalen Fahrbahn, die Camí de Sonarossa genannt wird. Man kommt an Zitrus- und Olivenhainen, kleineren Gemüsegärten und einigen Anwesen mit hübschen Gärten vorbei. Eines von diesen ist das Haus Ca'n Palles. Schließlich ist die einstige Possessió Ca'n Puceta erreicht, in der ist heute ein Restaurant und ein Catering-Service untergebracht. Man bleibt jetzt bei Ca'n Puceta geradeaus auf der Hauptpiste. Auf einem Spiegel für den Straßenverkehr sind wiederum rote und orange Pfeile zu sehen. Nach rund 100 Metern gelangt man dann zu der Ma-3011, die Palma mit Sineu verbindet. Auf die Landstraße wird nun rechts eingebogen. Hier sind an einem Stoppschild wiederum ein roter und orangener Pfeil vorhanden.

Nun sind am Straßenrand der Ma-11 mit der gebotenen Vorsicht rund 400 Meter bis zu einer Wegteilung zu wandern, bei der bei den Schildern „Ses Olleries" und „Sa Cova de Lourdes" rechts auf eine Fahrbahn eingebogen wird. Direkt an dieser Stelle befindet sich der restaurierte s'Aljub de sa Cova. Die Gehzeit von dem Brunnen Pou Nou hat rund 25 Minuten betragen.

Der überdachte Wasserspeicher ist schon im 14. Jahrhundert errichtet worden. Sein Wasser wurde einst auch von der Landwirtschaft für ihre Felder genutzt, aber auch Schafe, Ziegen und Schweine fanden hier eine Wasserstelle. Die gegenübergelegene Possessió de sa Cova wurde erstmals 1696 urkundlich erwähnt. Auf dem Gutshof wurden lange Zeit Getreidearten, Mandeln, Ölbäume und Wein angebaut.

Weiter geht es von dem s'Aljub rechts auf dem Camí de ses Olleries, der Hauptstraße des Minidorfes. Nach rund 100 Metern knickt der Camí rechts weg. Man sieht jetzt, dass der auch von einigen Ausländern bewohnte Weiler, der von den Ausläufern des Puig de Son Seguí und Puig de Santa Eugènia überragt wird, seinen ländlichen Charme bis heute hat bewahren können. Deshalb wurde Ses Olleries schon vor einiger Zeit vom Inselrat Mallorca zu einem historisch bedeutsamen Kulturgut erklärt.

Das Dörfchen verdankt seinen Namen dem Töpferhandwerk. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befanden sich hier noch zehn Töpfereien („Olleries"). Als dann das Tonvorkommen ausgebeutet war, ließen sich die Töpfer in dem nicht weit entfernten Pòrtol nieder, in dem sich auch heute noch ihre Werkstätten befinden.

Der Camí de ses Olleries führt nun durch das Dörflein. Man kommt an älteren und neueren, kleineren und größeren Anwesen vorbei. Gleich zu Anfang wird die heute geschlossene Dorfschenke passiert. Die Häuser tragen den Namen Ca'n Senyora, Ca'n Ferriol Nou, Ca's Capità und Son Garrit.

Nach einem leichten Anstieg werden dann das Ortsende des Fleckens und rund 300 Meter weiter auf der linken Seite das kleine Eingangstor der Sa Cova de Lourdes erreicht. Hinter dem Tor gelangt man zu der Grotte auf vielen, teils steilen Stufen, wobei die Gehzeit von dem Wasserspeicher s'Aljub de sa Cova rund 25 Minuten betragen hat.

Die Darstellung in der Haupthöhle zeigt die Statue der Heiligen Jungfrau von Lourdes, links davon kniet etwas unterhalb die Figur der jungen Bernadette, der die Heilige Jungfrau Mitte des 19. Jahrhunderts mehrmals erschienen ist. In einer Nebenhöhle befindet sich eine Zisterne mit einer offenen Pforte. Der Ausblick von einer Plattform unterhalb der Grotte ist imposant. Da Santa Eugènia an der Westgrenze des Pla de Mallorca liegt, kann von hier oben fast die gesamte Zentralebene Mallorcas überblickt werden. Weit im Nordosten ist die Halbinsel Ferrutx mit ihren Gipfeln Bec d?en Ferrutx und Talaia Freda zu erkennen.

Man steigt dann wieder hinab zu dem Camí de ses Olleries und biegt links ab. Auf dem Camí wird dann der Ortseingang von Santa Eugènia erreicht. Man gelangt durch den Carrer de ses Olleries zur Pfarrkirche, folgt dort der Beschilderung Ajuntamentund Centre, passiert dann das Rathaus und biegt dort rechts in den Carrer Major ab. Auf diesem wird wieder die Ortsmitte und der s'Aljub erreicht, wobei die Gehzeit von der Cova rund eine Viertelstunde betragen hat.

Wegstrecke: 7 km (Rundtour)

Nettogehzeit: rund 1 Std. 20 Min.

Höhenunterschied: 100 m (Treppen zur Cova)

Schwierigkeitsgrad: **

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-3011 Richtung Sineu und auf der Ma-3040 nach Santa Eugènia.

Tourencharakter: Leichte Wanderung auf Asphalt und teils sehr steilen Stufen.

Ausrüstung: Leichte Wanderschuhe, Wasser, Proviant.

Einkehr: Lokale in Santa Eugènia.

* Spaziergang ** leichte Tour*** mittelschwer **** anspruchsvoll ***** sehr schwierig