Es ist nur ein Knopfdruck, und die Stadt steht Kopf. Am kommenden Donnerstag (22.11.) wird Palmas Bürgermeister wieder gemeinsam mit Bürgern seiner Stadt die Weihnachtsbeleuchtung anknipsen. Nicht nur an dem besonders exponierten Prachtboulevards der Innenstadt, sondern auch in den Außenbezirken, wo man sich dieses Jahr mehr Mühe gegeben haben will. Zudem vereinheitlicht das Rathaus die Beleuchtung . Will heißen: weniger farbige Elemente. „Die Stadt soll schließlich nicht wie eine Diskothek aussehen", sagt Rodrigo Romero. Der gebürtige Argentinier ist in Palma der zuständige Stadtrat für die Infrastruktur. „Mein Amt umfasst die Fußwege, die Bäume in der Stadt, die Straßenbeleuchtung und eben die Lichter für Feierlichkeiten."

Rahmenprogramm mit Laser-Show: Das ist geboten

750.000 Euro für Weihnachtslichter

3.297 Bilder und Schriftzüge werden dieses Jahr aus Lichtern gebildet. Dazu gehören Sterne oder der Glückwunsch „Bones Festes" (Frohes Fest). In den Bäumen hängen dann 2.310 Lichterketten. Zudem lässt die Stadt 157 Palmen beleuchten. Auf den Plätzen Palmas werden knapp 108 Kilometer Kabel mit Lichtern angebracht. „Dazu zählt beispielsweise die Plaça de la Reina, wo eine Art Lichterzelt gebildet wird." Insgesamt beträgt der Etat für die Weihnachtsbeleuchtung 750.000 Euro.

Stadt spart Strom durch LED-Leuchten

Bis zum Startschuss arbeiten 26 Techniker zwei Monate lang an der Montage. „Um den Straßenverkehr so wenig wie möglich zu stören, in drei Schichten und überwiegend nachts", sagt Romero. Am aufwendigsten sei das Anbringen der Lichterketten in den Bäumen. Für die Stromzufuhr sorgen eigens montierte Stromsäulen. Im vergangenen Jahr haben die Lampen 575.189 Watt verbraucht. „Das sind 70 Prozent weniger als noch vor drei Jahren. Damals haben wir die Glühbirnen gegen LED-Leuchten eingetauscht." In einigen Vierteln, wie Son Cladera und Arenal, können noch ältere Lampen auftauchen. „Solange sie noch funktionieren, bleiben sie im Einsatz."

An der Dekoration im Zentrum wird sich dieses Jahr nur wenig ändern. „Unser Hauptaugenmerk lag darauf, Haupt- und Einkaufsstraßen jenseits des Innenstadtrings zu beleuchten." Farblich geht der Trend zu zwei Pastellfarben: ein weißes Licht und ein etwas wärmeres Weiß mit einer orangenen Nuance. „An manchen Orten, wie der Plaça Madrid, kann man noch farbige Elemente sehen. Das beschränkt sich jedoch auf Details." Wer sehen möchte, ob seine Straße beleuchtet wird, kann das hier prüfen.

Hier stehen die Weihnachtsbäume

„Mein persönliches Highlight ist die Straße 31 de Desembre. Da entsteht ein richtiger Lichtertunnel", sagt Romero. Ein schönes Fotomotiv böten auch die beleuchteten Weihnachtsbäume. „Drei Stück werden dieses Jahr aufgestellt: Einer auf der Einkaufsstraße Jaume III., einer auf dem Paseo Sagrera im La-Lonja-Viertel und der letzte wohl auf der Plaça Cort, wobei das noch nicht entschieden ist."

Das erste "Oh!"

Das erste „Oh!" gibt es am Donnerstag um 19.30 Uhr. Die Krebshilfe Aspanob darf den Schalter betätigen. „Das ist aber nur symbolisch", verrät Romero. „Im Hintergrund drückt einer unserer Mitarbeiter den echten Knopf." Wie jedes Jahr wird das Spektakel auf dem Paseo del Borne von einem bunten Rahmenprogramm begleitet. Zu den Artisten gesellt sich diesmal auch eine Lasershow. Eigentlich sollte Palma in diesem Jahr erst am Samstag (24.11.) das Licht aufgehen. Auf Bitten der Händler werden die Straßen nun aber schon zum Black Friday (23.11.) erleuchtet. „Die Händler fordern immer mehr Licht", sagt Romero etwas wehmütig. „Dabei haben wir fast schon zu viel. 95 Prozent aller Einkaufsstraßen sind beleuchtet." Teilweise tragen auch die Unternehmer selbst bei und zahlen die passenden Lichter. „Wir bringen sie dann an und zahlen auch den Strom."

Die Weihnachtslichter bleiben bis Sant Sebastià

Nach dem Startschuss ist Rodrigo Romero und sein Team dafür verantwortlich, dass die Lichter pünktlich an- und ausgehen. Bis Sant Sebastià am 20. Januar leuchten die Lampen sonntags bis donnerstags von 17.30 bis 22 Uhr. Freitags und samstags geht das Licht um Mitternacht aus, am Heiligabend und Silvester erst um 6 Uhr morgens. „Größere Zwischenfälle gibt es selten. Im vergangenen Jahr sind nur drei Mal Beleuchtungselemente ausgefallen." Zudem rühmt sich Romeros Abteilung damit, die schnellste Behörde der Stadt zu sein. „Mit der Umstellung der Straßenlaternen auf LED haben wir ein Computersystem eingeführt, an das auch die Weihnachtsbeleuchtung angeschlossen ist." Anhand des Stromverbrauchs wird eine kaputte Lampe sofort aufgespürt. „Wenn uns die Anwohner dann über den Ausfall Bescheid geben, ist der Techniker meist schon auf dem Weg." Oft sei ein Wackelkontakt oder ein herabstürzender Ast für kleinere Schäden verantwortlich.

Der Abbau der Lichter nach Sant Sebastià dauert erneut zwei Monate. „Dann haben wir allerdings keinen Zeitdruck." Auch den Vorschlag, die Lichter einfach hängen zu lassen, gab es schon. „Die Hitze im Sommer würde dem Material aber zu sehr zusetzen. Zudem sind die Lichterketten den Bäumen auf Dauer nicht zuträglich." So heißt es auch bei der Weihnachtbeleuchtung: Alle Jahre wieder.