Über 15 Jahre nach seiner bekannten Bebilderung der „Göttlichen Komödie" von Dante hat Miquel Barceló aus Felanitx auf Mallorca wieder zu den Aquarellfarben gegriffen. Dieses Mal, um dem ersten Teil von Goethes Faust Leben einzuhauchen. Der bei der Galaxia Gutenberg auf Deutsch mit spanischer Übersetzung von Helena Cortés Gabaudan erschienene Band enthält 72 Illustrationen des 61-jährigen Künstlers.

Die Aquarelle, die der Mallorquiner zwischen August 2017 und April 2018 in Indien und Paris angefertigt hat, machen knapp ein Drittel des 240 Seiten umfassenden überdimensionalen Buches aus. Manche Zeichnungen schmiegen sich eher unaufdringlich an den Rand des Textes, andere erstrecken sich textlos über zwei volle Seiten. Ob zum Wunsch nach Unsterblichkeit, der Verführung durch den Teufel oder einer unersättlichen Wissbegierde: Barceló findet für alle großen Themen des bekannten deutschen Dichters eine eigene Bildsprache. Der Band ist für 89 Euro zum Beispiel in der Bibliothek Babel in Palma erhältlich. Der zweite Faust-Teil wird im Herbst 2019 herauskommen.