Auch auf Mallorca mangelt es zur Weihnachtszeit nicht an Süßigkeiten. Doch statt der Würze von Lebkuchen und Spekulatius steht auf der Insel die Mandel im Zentrum. In Form eines turrón kommt wohl niemand an ihr vorbei.

Ein echter turrón besteht mindestens zur Hälfte aus gemahlenen oder ganzen Mandeln. Der Rest sind Zucker, Honig und Eiweiß. In rechteckigen Tafeln enthält der harte turrón ganze geschälte Mandeln in einer festen süßen Masse und ist von weißen Oblatenblättern umhüllt, während der weiche Turrón ein klebriges, leicht fettiges Gemisch aus gemahlenen Mandeln, Honig, Zucker und Eiweiß ist.

Die Mandel ist auch ein wichtiger Bestandteil der süßen, rundlichen polvo­rones, die im Mund „stauben" und daher zuvor geknetet werden müssen. Es gibt sie in zahlreichen Geschmacksrichtungen von Zitrone bis Kokos. Eine beliebte Variation davon sind die mantecados - ohne Mandel und mit Schweineschmalz.

Ein Großteil der turrones kommt aus der Provinz Alicante auf dem Festland. Auch die anderen in den Supermärkten erhältlichen Naschereien stammen aus Großproduktionen. Wer es hochwertiger und mallorquinischer mag, deckt sich in guten Konditoreien und Delikatessenläden ein oder wendet sich direkt an die Spezialistinnen in den Klöstern: Besonders zur Weihnachtszeit verdienen sich die Nonnen mit turrones und Gebäck ein Zubrot (etwa im Kloster Santa Clara in Palma, C/. Can Fonollar, 2).