Endlich haben Belén Zaba und Kilian Bermúdez Platz für das, was ihnen an ihrer Arbeit schon immer am meisten Spaß gemacht hat. Am 20. April werden sie im Lonja-Viertel (Carrer de Sant Pere, 12) in Palma de Mallorca eine Galerie eröffnen und dort neben kleineren Bildern, Postkarten und Magneten ihre sperrigeren Licht-Kunstwerke ausstellen: Fotografien mediterraner Motive, die in alten Holzfensterrahmen, Leitern oder Koffern befestigt und per LED-Lampen von hinten beleuchtet werden. Die verwendeten Farben sind ökologisch, das Material recycelt. Weil der Raum für die bis zu 1,40 Meter großen Werke bei ihnen zu Hause begrenzt und der Transport zu Märkten umständlich war, pausierten sie damit einige Jahre und konzentrierten sich auf kleinere Gegenstände und Bilder.

Schon seit sechs Jahren sind der Fotograf, der früher nebenbei auch als Elektriker gearbeitet hat, und die ehemalige Kunst-Studentin unter dem Namen „Kiliart" aktiv. Bermúdez macht die Fotos, Zaba verarbeitet sie oder malt sie nach. Zuerst hatte das Paar versucht, die Marke Kiliart auf Menorca zu etablieren. „Die Saison war dort aber sehr kurz", erzählt Belén Zaba. Also zogen die beiden nach nur sechs Monaten, im Oktober 2013, auf die größere Baleareninsel.

Was Kiliart ausmacht

Der Stil ihrer Bilder ist trotz des Ortswechsels gleich geblieben: sanfte, helle Farben, überwiegend Blau- und Türkistöne, mediterrane Detailaufnahmen, Türen, Fenster, Leuchttürme, Es Trenc, das Meer. „Alles hat einen Bezug zur Insel", sagt Belén Zaba. „Wenn man das Licht ausgeschaltet lässt, sind die Fotografien ein reines Bild, wenn man es anmacht, dienen sie auch als Lampe."

Ein weiteres Markenzeichen von Kiliart sei, dass die nicht-beleuchteten Bilder durch einen rustikalen, weißen Holzrahmen in Szene gesetzt werden. „Die Farbe passt gut zum mediterranen Stil und in Kombination mit den Motiven gibt der Rahmen den Bildern eine gewisse Persönlichkeit. Wenn Menschen eines der Kunstwerke sehen, wissen sie meist sofort, dass es eines von uns ist", sagt Kilian Bermúdez.

Auch die handgemachten Holzmagnete seien im Vergleich zu den überall erhältlichen Keramik-imanes einzigartig. Auf einem ist ein alter roter VW-Bus zu sehen, den Kilian Bermúdez bei einer Hochzeit auf der Halbinsel Sa Foradada fotografiert hat. Belén Zaba hat ihn dann durch die sogenannte Découpage-Technik aufs Holz gebracht. Dabei wird das ausgeschnittene Motiv aufgeklebt und mit mehreren Lackschichten überstrichen. „Für die Magnete brauche ich oft länger als für ein Gemälde", sagt die 34-Jährige. Auf anderen imanes stehen vor einem auf Mallorca aufgenommenen Strandfoto Sprüche wie „Life is better at the beach."

Kilians Fotografien gibt es auf Anfrage auch auf Glas. „Dieses Design ist deutlich moderner", sagt die aus Toledo stammende Belén Zaba. In Zukunft möchten die beiden neben dem Galeriebetrieb und dem Verkauf auf Märkten wie dem am s'Hort del Rei, dem auf dem Passeig Sagrera in Palma oder dem Nachtmarkt in Port de Pollença auch Dekoration speziell für Hotels und Restaurants anfertigen. Das Restaurant El Mundo in Magaluf etwa sei schon voller Kiliart-Objekte. Die Preise reichen von 2 Euro für eine Postkarte und 4 Euro für einen Magneten bis hin zu 800 Euro für ein aufwendiges Lichtkunstwerk.

Instagram: kiliart, www.kiliart.com