Im Teil 1 der Tour beschrieben wir den Abschnitt vom Landgut Sa Granja bei Esporles bis zum Hauptgipfel der Mola de Planícia, dem Puig de sa Mola (MZ, Nr. 1.026). In dieser Ausgabe der Mallorca Zeitung folgt die Beschreibung des Abstiegs von dem über 940 Meter hohen Berg und des Weiterwegs nach Banyalbufar.

Zunächst begibt man sich vom Puig de sa Mola wieder zurück zu dem unterhalb des Gipfels gelegenen, in Teil 1 der Wanderung erwähnten Sattel, auf dem eine Steinpyramide steht. Von dort gelangt man in westlicher Richtung auf Pfadresten und über flaches Gestein nach etwa 30 Metern zu einer Hochebene mit einer Abbruch-kante. Diese Stelle gilt als Nebengipfel des Bergmassivs Mola de Planícia.

Hier hat man nun aus einer Höhe von 910 Metern einen atemberaubenden Tiefblick auf Banyalbufar, seinen Hafen und das Meer. Noch bis vor einigen Jahren stand hier oben eine kleine Hütte, die im Spanischen Bürgerkrieg den Franco-Militärs zur Überwachung des Meeres gedient hat. Von der Hütte ist nur noch das Fundament vorhanden. Aber auch die Weitsicht hat es in sich. So schweift Richtung Südwesten der Blick von der Serra des Puntals, über den Puig de Galatzó, die Mola de s'Esclop bis hin zur Steilklippe Punta Fabioler. Ganz weit hinten lugt Na Pòpia, der Hauptgipfel der Insel Dragonera, empor. Auch die Aussicht auf die Küstenlandschaft bei Deià und die Felsnase Sa Foradada, die Marina de Sóller und den Puig de Bàlitx beeindruckt.

Nach einer ausgedehnten Pause begibt man sich wieder zurück zu dem Sattel mit der Steinpyramide, biegt dort rechts ab und gelangt nach etwa 100 Metern zu einem großen Köhlerplatz. Nun beginnt ein Abstieg, der es in sich hat. Man folgt bei dem Köhlermeiler geradeaus einem Steinmännchen, das auf einen steinigen Pfad verweist. Diese teils sehr steile Piste verläuft dann in engen Kehren talwärts. Dabei zeigen weithin sichtbare Steinmännchen die sicherste Route. Nachdem man einige Köhlermeiler passiert hat, verflacht dann die Route. Schließlich ist bei einer Steinpyramide ein breiter Karrenweg erreicht, wobei der Abstieg von dem Sattel mit der Steinpyramide rund 25 Minuten betragen hat.

Hier biegt man nun rechts auf einen breiten Karrenweg ab. In der Folge wird der Wanderer lange Zeit auf keine Steinmännchen oder andere Wegweiser stoßen. Er bleibt ganz einfach auf der Hauptpiste und ignoriert sämtliche Abzweige. Der Camí des Carro führt dann ebenfalls in steilen Kehren abwärts. Nach rund einer Viertelstunde ist dann ein Köhlerplatz mit einer großen Hüttenruine, einem Backofen und einem weiteren Wasserspeicher, dem „Aljub des Porxo", erreicht. Hier haben die carboners noch bis in die 1960er-Jahre Holzkohle erzeugt.

Die erste urkundliche Erwähnung von Forstarbeiten in den Steineichenwäldern von Banyalbufar datiert aus dem Jahr 1323. In dieser Zeit wurde jedoch nur Brenn- oder Bauholz hergestellt. Der Köhlerberuf entstand dann erst später. Die carboners unterhielten im Nutzwald der Possessió Planícia schließlich fast 300 Köhlermeiler und fabrizierten weitaus mehr Holzkohle als andere Holzbrenner in der Serra de Tramuntana. Höhepunkt der industriellen Erzeugung von Holzkohle auf Planícia war das Jahr 1936 mit einer Produktion von fast 6.500 Tonnen. Jahrzehnte später wurde Planícia 2009 von der Balearen-Regierung für 11,2 Millionen Euro erworben.

Weiter geht es von dem Köhlerplatz auf der breiten Forstpiste in ständigem Auf und Ab, wobei man an einem Kalkofen vorbeikommt. Später verläuft die Route durch einen Steineichenwald teils in steilen Kehren talwärts. Schließlich wird rund 50 Minuten nach dem „Aljub des Porxo" eine Wegteilung erreicht, bei der man links (grüner Punkt) auf der Hauptpiste bleibt. Hier befindet sich in Gegenrichtung an einem Baum ein Schild, welches das Fahren mit Motocross-Maschinen verbietet.

Die breite Piste führt nun abwärts zu einem Mauerdurchlass. Man bleibt (Steinmännchen) auf dem Hauptweg, passiert zwei Strommasten und erreicht fünf Minuten nach der Wegteilung mit dem grünen Punkt ein verschlossenes Tor (grüner und roter Klecks), das rechts über einen niedergedrückten Zaun umgangen werden kann.

Der Wanderer biegt dann rechts auf eine breite Piste ab, die zu einer Wegteilung führt und bei der man geradeaus auf dem Hauptweg bleibt. Man passiert ein Schild „Den Weg nicht verlassen" und kommt danach an der Bergfinca Cases de s'Arboçar vorbei, folgt dann rechts einem Pfostenpfeil und gelangt schließlich auf einem Fahrweg zu einem offenen Tor, bei dem man geradeaus dem Schild „Banyalbufar" folgt.

Auf dem Fahrweg, der teils in Kehren steil ansteigt, gelangt man dann zu den Cases Son Sanutges und wenig später zum Camí des Correu, wobei die Gehzeit von dem verschlossenen Tor mit dem eingedrückten Zaun rund 20 Minuten betragen hat. Nun beginnt links (Schild „GR 221, Banyalbufar") auf einer Asphaltpiste mit Traumblicken auf das Meer und die Terrassenfelder Banyalbufars der steile Abstieg zur Gemeinde, deren Rathaus dann nach 25 Minuten erreicht ist.

Informationen zum Weg:

Wegstrecke: 8 km

Nettogehzeit: 2 Std. 20 Min.

Höhenunterschied: 900 m, Abstieg

Schwierigkeitsgrad: ****

Rückfahrt von Banyalbufar (Haltestelle an der Kirche) nach Palma mit dem Bus L 200, Abfahrtszeiten: tib.caib.es

Tourencharakter: Anspruchsvolle Wanderung, die bei einer Gesamtlänge von 17 Kilometern gute Kondition erfordert. Beim Steilabstieg von der Mola de Planícia durch eine schmale Senke ist absolute Trittsicherheit erforderlich. Weitere Hinweise siehe in Teil 1 der Wanderung, Mallorca

Zeitung, Nr. 1.026.

Ausrüstung: Wanderstiefel, Wasser, Proviant.

Einkehr: Lokale in Banyalbufar.

Karte: Tramuntana Sud, Mallorca, Editorial Alpina, 1:25.000.