In den Gärten auf Mallorca ist der Peruanische Pfefferbaum so häufig anzutreffen, dass er es sogar zu einem Eintrag in das virtuelle Verzeichnis einheimischer Pflanzen der Balearen Universität geschafft hat. In seiner Wildform kommt der Zierbaum mit dem botanischen Namen Schinus molle (pimentero falso span., pebrer bord kat.) jedoch in Peru sowie im Norden Argentiniens und Chiles vor. Weil er mit dem echten Pfefferstrauch nicht verwandt ist, wird er auch Falscher Pfefferbaum genannt.

„Auf Mallorca zählt er zu den schnell ­wachsenden Gehölzen und erinnert mit seinen hängenden Ästen an eine Trauerweide", sagt ­Susana Quintanilla, die für die Garten­anlage in Ariant bei Pollença verantwortlich ist. Als Zierpflanze kann er bis zu zwölf Meter hoch wachsen und an die hundert Jahre alt werden. „Je älter er wird, desto interessanter ist die Struktur des Stammes", sagt Erika Könn, Gartenarchitektin in Binissalem.

In seinen Herkunftsländern ist der Baum immergrün. Doch in kalten Wintern könne die Pflanze auf der Insel ihre Blätter abwerfen, sagt die Gartenarchitektin. Vor allem dann, wenn sie starken Stürmen ausgesetzt ist. Deshalb empfiehlt sich ein sanfter Rückschnitt im Frühjahr. Hitze könne der Baum dagegen gut vertragen. Der erwachsene Baum komme sogar ohne Gießwasser aus, nur zum Anwachsen bräuchten die Wurzeln Feuchtigkeit.

Doch der Baum beansprucht viel Raum. Wenn man nicht von vornherein genügend Platz einplant, setzt er sich rigoros gegen andere Gewächse durch. Nicht nur die Krone wird von Jahr zu Jahr ausladender, auch das Wurzelwerk. Es kann ohne Weiteres Mauern oder Gebäude zerstören. Gut zur Geltung kommt der Peruanische Pfefferbaum als Solitär am Rande eines Rasens, wenn er von allen Seiten betrachtet werden kann - oder auch als Blickschutz zum Nachbarn.

Wird Schatten gewünscht, rät Könn zu einem nahen Verwandten des Schinus molle, dem Brasilianischen Pfefferbaum (Schinus terebinthifolia bot., pimentero brasileño span., pebrer ­brasiler kat.). Wie auch der Peruanische Pfefferbaum, zeigt sich diese Sorte im Inselklima ­robust und trockenresistent. Doch im Gegensatz zu seinem Verwandten wächst er niedriger und bildet keine hängenden Äste, sondern ein dichtes Laubdach als Krone.

Verwandt sind die beiden Ziergewächse mit dem auf der Insel wild wachsenden Mastixstrauch (Pistacia lentiscus). Dessen ­Blätter verströmen ein angenehm würziges Harz­aroma, was auch bei den Peruanischen Pfefferbäumen der Fall ist. Das führte wohl auch zu dem botanischen Namen Schinus. Denn die Bezeichnung Schinus geht auf die ­Insel Chios in der Ägäis zurück, die durch die Gewinnung des Harzes aus dem Mastixstrauch bekannt wurde. Der zweite Name molle stammt wohl von mulli, einem volkstümlichen Namen des Baumes in der Quechua-Sprache ab.

Wie auch der Mastix, bilden die Falschen Pfefferbäume kleine gelblich weiße Blüten, ­allerdings an Rispen, aus denen sich rote Beeren entwickeln. Es handelt sich um etwa sechs Millimeter dicke Steinfrüchte, die sich mit der Reife rot färben. Jede Beere enthält dann einen bitteren Samen. Laut Könn hinterlassen sie auf Terrassen keine unliebsamen Flecken. Aber sie sind essbar: So verwenden Gewürzhersteller die rosa- und granatfarbigen Beeren mit weißen und schwarzen Pfefferkörnern zu bunten Mischungen, auch wenn es sich dabei nur um falschen Pfeffer handelt.