Oberhalb von Deià thronen die steilen Felswände der Bergkette Serra des Boixos und der Cingles de Rul·lan, zu denen das Meer vor Mallorca einen spektakulären Kontrast bildet. Bei der Wanderung durch das Unterdorf mit seinen pittoresken Häuschen und bezaubernden Gärten in Richtung der Cala de Deià und zur Torre de sa Pedrissa kann man in einer fabelhaften Küstenlandschaft so richtig entspannen.

Die leichte Wanderung beginnt am Ortseingang von Deià bei einem Parkplatz, bei dem ein Schild „Refugi Ca'n Boi" links auf eine schmale Fahrbahn verweist. Der Carrer de Teix verläuft dann abwärts. Man kommt am Museu Arqueològic vorbei. Das Museum wurde 1962 von dem Archäologen William Waldren gegründet, der in den 1960er- und 1970er-Jahren zahlreiche Ausgrabungen auf Mallorca durchgeführt hat.

Auf dem Carrer Es Clot wird danach die Wanderhütte Refugi Ca'n Boi passiert. Hier knickt die Route bei dem Schild „Cala Deià" rechts weg und verläuft neben den ver­winkelten Gassen des Unterdorfes Es Clot. Einige davon sind Sackgassen, nur wenige ­Meter lang und enden vor schmucken Häuschen, die von farbenfrohen Pflanzen umgeben sind und von Efeu und Weinreben umrankt werden. Gemüsegärten und kleinere Felder mit Zitrusfrüchten grenzen an das von hohem Schilf, Farnen, Palmen, Zedern, Blauer Prunkwinde, Bougainvilleen, Feigen-, Johannisbrot- und Mandelbäumen gesäumte Bachbett des Torrent Major. Rechts ist oben der Puig Deià mit ­seiner Pfarrkirche zu sehen. Auf den steilen Abhängen sieht man auf engstem Raum ­errichtete Terrassenmauern, die einst teils bewirtschaftet waren.

Man folgt dann bei Abzweigen der Beschilderung „Camí des Ribassos, Cala de Deià", später auch Pfostenpfeilen und wandert auf einem Erdweg durch eine Terrassenlandschaft weiter. Nachdem eine Mauer über eine Holzleiter überstiegen ist, folgt man bei Abzweigen Pfostenpfeilen und einem roten Punkt, übersteigt auf einer Leiter einen Zaun und erreicht nach dem Schild „Cala de Deià" eine Holzbrücke, die über den Torrent

Major führt. Die Gehzeit seit Tourstart hat rund 20 Minuten betragen.

Weiter geht es dann links auf einer Fahrbahn in Richtung Cala de Deià. Man kommt an einem hohen Felsklotz mit Höhlen und an dem Parkplatz der Bucht vorbei. Rund zehn Minuten nach der Holzbrücke ist eine Wegteilung erreicht. Geradeaus geht es weiter zur Cala, die Route zur Torre de sa Pedrissa zweigt hier jedoch links ab.

Man quert auf einer kleinen Stein­brücke den Torrent Major und steigt auf ­einer steilen Fahrbahn durch eine Urbanisation auf. Schließlich wird ein verschlossenes Eisentor mit dem Schild „privada" ­erreicht. Links von diesem befinden sich aber Stufen, auf denen das Tor zu umgehen ist.

Die Asphaltpiste verläuft dann weiter steil aufwärts. Man gelangt zu einem weiteren Metalltor, vor dem rechts auf einen Waldweg abgebogen wird. Hier hat man einen famosen Ausblick auf die Cala de Deià, die drei Felsen „Es Còdols Blancs" und die Küste bei Llucalcari. Auf der Forstpiste wird dann ein verschlossenes Eisentor erreicht, wobei die Gehzeit von der Steinbrücke unten rund 15 Minuten betragen hat.

Vor dem Tor steigt man nun auf Stufen zu einem Holztor ab, das auf Sprossen überstiegen wird. Hier befinden sich Schilder, auf denen mehrsprachig darauf hingewiesen wird, dass man sich auf einem Privatweg befindet, auf dem man nur zur Torre de sa Pedrissa wandern darf. Auch einige ­Regeln werden genannt, die einzuhalten sind. Weiter geht es hinter dem Tor auf ­einem Pfad (roter Punkt), dem Camí de sa Torre. Dieser verläuft in ständigem Ab und Auf durch einen lichten Kiefernwald, wobei einige rote Kleckse die Richtung ­zeigen. Schließlich wird rund 20 Minuten nach dem letzten Eisentor der Torre de sa Pedrissa erreicht.

Der Turm wurde zwischen 1612 und 1614 zum Schutz vor Piratenangriffen gebaut. Später war Erzherzog Ludwig Salvator als Eigentümer des Landguts Sa Pedrissa auch Besitzer des Turmes. Oben auf der Plattform der torre befindet sich eine kleine Steinhütte, die im Spanischen Bürgerkrieg der franquistischen Küstenwache als Unterkunft für die Beobachtung des Meeres diente.

Die Aussicht von den Turm ist fantastisch. Links ist die Nordseite der Felsnase der Sa Foradada zu erblicken, die nur einen Steinwurf entfernt liegt und aus einer unbekannten Perspektive zu sehen ist. Weit dahinter kann die Insel Dragonera mit dem Cap de Tramuntana und dem Hauptgipfel Na Pòpia ausgemacht werden. Rechts schweift der Blick über das Küstengebirge Montcaire bis hin zu Penyal des Migdia, Puig Major und Morro d'en Pelut.

Der Küstenabschnitt zwischen Port de Sóller, der Cala de Deià, dem Torre de sa ­Pedrissa, der Sa Foradada, dem Port de Valldemossa und Port des Canonge war vor Jahrzehnten das Terrain von Schmugglern. Die Aktivitäten von Schiebern aus Valldemossa spielten auch in dem 1925 gedrehten Stummfilm „El secreto de la Pedriza" (Das Geheimnis von Pedriza) eine Hauptrolle.

Nach einer Pause begibt man sich in rund 35 Minuten wieder zurück zu der Holzbrücke, die über den Torrent Major führt, und folgt dort auf der Fahrbahn geradeaus dem Schild „GR221, Deià, Camí de sa Vinyeta". In der Folge kann man mehrmals steile Pfade und Wege als Abkürzungen in Anspruch nehmen (Pfostenpfeile), wobei man immer wieder wunderschöne Blicke auf Deià, die Serra des Boixos und den Puig de sa Galera hat. Nach einem Steilaufstieg auf einer Straße ist dann rund 20 Minuten nach der Holzbrücke der Ortseingang der Gemeinde erreicht.

Nun sind auf dem Carrer de l'Arxiduc Lluís Salvador noch rund fünf Minuten bis zum Parkplatz am Ortsausgang von Deià zu wandern.

Wegstrecke: 7 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: rund 2 Std.

Höhenunterschied: 160 m

Schwierigkeitsgrad: **

Tourencharakter: Leichte Wanderung auf Asphalt, Waldwegen und Trampelpfaden. Die Mitnahme von Hunden ist nicht

gestattet.

Ausrüstung: leichte Wanderschuhe,

Wasser, Proviant

Anmerkung: In Corona-Zeiten sollte auch bei Wanderungen der Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. Das Mitführen einer Gesichtsmaske für den Bedarfsfall ist ebenfalls zu empfehlen.

Einkehr: Lokale in Deià