Neun neue Stolpersteine gibt es seit Sonntag (28.2.) in Palma de Mallorca. Die quadratischen Steine aus Beton und einer Messingtafel mit eingravierten Namen wurden in den Stadtteilen Molinar, Soledat und der Altstadt von Palma verlegt. Gedacht wird nun unter anderem in Molinar der bekannten Republikanerin Aurora Picornell Femenías sowie Catalina Flaquer Pascual und ihrer beiden Töchter Antònia und María, die am 5. Januar 1937 von Francos Schergen erschossen worden waren. Die vier Frauen waren als "Las Rojas de Molinar" (die Roten aus Molinar) bekannt.

Bei der Ehrung zugegen waren unter anderem der Vizepräsident der Balearen-Regierung, Juan Pedro Yllanes, sowie der Bürgermeister von Palma, José Hila. Beide würdigten die Opfer der Diktatur und mahnten, dass derartige Taten nie wieder geschehen dürften. Yllanes verurteilte in diesem Zusammenhang die jüngsten Anschläge auf Statuenjüngsten Anschläge auf Statuen häufig republikanischer Opfer des Franco-Regimes in Palma. Wiederholt waren Büsten oder Standbilder beschmiert worden.

Erinnert wurde auch an ein deutsches Ehepaar, das in El Terreno Unterschlupf vor der Verfolgung des Nazi-Regimes gesucht hatte. Irene und Ernst Heinemann - beides Juden -, für die bereits vor einiger Zeit Stolpersteine verlegt worden waren, wurden auf Mallorca von der Gestapo ausfindig gemacht und gemeinsam mit der Policía Nacional verfolgt. Beide nahmen sich im Juni 1940 das Leben.

Bereits am Mittwoch (24.2.) waren in Artà für vier Opfer des Franco-Regimes verlegt worden. Insgesamt werden dieser Tage 97 Stolpersteine für Opfer der Diktatur auf der Insel in den Boden eingelassen, darunter in Algaida, Sant Llorenç, Manacor und Palma. Die ersten Stolpersteine brachte der Initiator der Aktion, der deutsche Künstler Gunter Demnig, Ende 2018 selbst in Palma an, damals für Opfer des Nationalsozialismus.