Die leichte Wanderung auf Mallorca beginnt in Mancor de la Vall bei der Pfarrkirche (Schild „Santa Llúcia") und führt von dort zunächst durch den Carrer del Metge Josep Mateu. Die Straße ist nach dem Arzt Josep Mateu benannt, der in der Gemeinde von 1925 bis 1968 tätig war. Das Haus mit der Nummer 28 in dem Carrer war einst im Besitz der Familie Descatlar, die vom 15. Jahrhundert bis zum Jahr 1893 Eigentümer der Possessió Cases de Massanella gewesen ist. Dieses Landgut liegt an der alten Straße nach Selva, zu dessen Gemeinde Mancor de la Vall bis in das Jahr 1925 gehörte.

Der Carrer del Metge Josep Mateu geht dann in den Carrer de Biniarroi über. Auf diesem kommt man am Friedhof der Gemeinde sowie an pittoresken Häusern mit wunderschönen Gärten vorbei. Am Eingangstor des Anwesens Es Figuerelet beispielsweise ist auf einer Keramiktafel zu lesen, dass neben Hunden auch Gänse das Haus bewachen. Diese machen sich gegenüber dem Besucher auch gleich lärmend bemerkbar.

Der Wanderer erfreut sich an blühenden Blumen

Etwa 20 Meter nach dem Anwesen wird dann bei den Schildern „Camí de Santa Llúcia" und „Camí de Biniarroi" rechts auf eine steinige Piste abgebogen, die entlang von Terrassenmauern und Finquitas wieder auf die Zufahrtsstraße des Santuari und zu einer Kreuzung führt. Die Gehzeit seit dem Start der Tour hat rund zehn Minuten betragen.

Man folgt nun rechts der Beschilderung „Camí de Santa Llúcia", steigt auf der steilen Asphaltpiste auf und gelangt nach rund fünf Minuten zu einem Anwesen, bei dem links (Beschilderung wie oben) auf einen Treppensteig abgebogen wird. Dieser führt sogleich auf eine steinige Piste und zu einem Wegkreuz.

Der breitere, teils auch gepflasterte Pfad verläuft dann zunächst leicht, später auch steiler in einigen Kehren aufwärts. Beim Aufstieg kann sich der Wanderer im Frühjahr an dem knallgelb blühenden Stechginster und der Weißlichen Zistrose mit ihren rosalila Blüten erfreuen. Man passiert weitere Wegkreuze, gelangt schließlich wieder auf die Zufahrtsstraße des Santuari und biegt dort links (Beschilderung) ab.Die Fahrbahn führt dann relativ steil weiter nach oben. Rund 20 Minuten nach der Kreuzung unten mit dem Schild „Camí de Santa Llúcia" ist das Kloster erreicht.

Auch Erzherzog Ludwig Salvator besuchte das Kloster

Der Ursprung von Santa Llúcia geht der Legende nach auf das Jahr 1233 zurück. An der Stelle der heutigen Kapelle soll sich damals eine von Pilgern bewohnte Höhle befunden haben. Die erste urkundliche Erwähnung des Santuari stammt aus dem Jahr 1341. Die Gebäude in ihrer heutigen Form wurden allerdings erst im 20. Jahrhundert errichtet. Seit den 1970er-Jahren bewohnen Schwestern der Ordensgemeinschaft der Heiligen Herzen die Klosteranlage. Auch Erzherzog Ludwig Salvator hat einst Santa Llúcia einen Besuch abgestattet. In seinem Werk „Die Balearen in Wort und Bild" schreibt l'Arxiduc dazu: „Es ist dies ein so ruhiger, friedlicher Platz, dass man hier gerne weilt. Die Leute der Umgebung machen diesen Ort vielfach zum Ziel ihrer Wanderungen."

Nachdem man von dem großen Vorplatz des Hauptgebäudes den famosen Blick auf Mancor, die Serra de Santa Magdalena bei Inca und den Pla de Mallorca genossen hat, begibt man sich in rund 15 Minuten wieder hinab zu der Kreuzung und biegt bei dem Schild „Camí de Biniarroi" rechts ab.

Im steilen Zickzack aufwärts

Der Wanderer ignoriert nun in der Folge einen linken Abzweig, steigt auf einer zum Teil steilen Asphaltpiste auf, passiert einige Finquitas, bleibt immer auf dem Hauptweg (Beschilderung) und gelangt schließlich bei einer Rechtskurve an eine Stelle, an der ein Schild „Camí de Biniarroi" links auf einen steinigen Pfad verweist. Der Steig führt dann aufwärts zu einem breiten Weg, auf dem erst rechts, dann sofort links (roter Klecks) abgebogen wird. Geradeaus befindet sich ein Tor mit dem Schild „Ca'n Pau Carro". Eine zum Teil gepflasterte Piste schraubt sich dann in Kehren relativ steil nach oben. Rund 15 Minuten nach dem Abzweig von der Zufahrtsstraße ist ein kleines Tor erreicht, das wieder zu schließen ist.

Hinter dem Durchlass schlängelt sich ein Steig in Kehren steil nach oben (Steinmännchen). Man gelangt dann zu einer Forstpiste, quert diese und steigt geradeaus (rote Markierung) weiter auf. Ein Pfad verläuft danach im steilen Zickzack aufwärts und verflacht später. Auf einer gepflasterten Piste ist dann mit Son Nadal das erste Haus des Minidorfs Biniarroi erreicht, wobei die Gehzeit von dem Tor unten, das wieder zu schließen ist, rund 20 Minuten betragen hat.

Imposante Fernsicht von einer Terrasse

Der Weiler wurde um das Jahr 1000 n. Chr. von den Mauren errichtet und ging nach der christlichen Eroberung 1229 durch Jaume I. in den Besitz des Propstes von Tarragona über. Bis in das Jahr 1939 stand in Biniarroi auch noch eine kleine Kapelle, von der aber nur mehr Mauerreste vorhanden sind. Historische Quellen berichtet zudem, dass in den Jahren 1721, 1816, 1857 und 1943 auf dem Gebiet des Fleckens große Mengen Wasser aus dem Erdboden sprudelten, ein Naturspektakel, das auf Mallorca von den Fonts Ufanes de Gabellí bei Campanet bekannt ist.

Von einer Terrasse ist die Fernsicht in einer Höhe von 460 Metern imposant: Bei guter Sicht ist die Insel von der Bucht von Alcúdia im Norden bis zur Bucht von Palma im Süden zu überblicken. Beeindruckend präsentieren sich auch die Halbinseln Sa Victòria und Ferrutx bei Alcúdia und Artà mit ihren markanten Gipfeln. Nach Osten reicht der Blick über die Gipfel der Serra de Llevant bis zur Küste bei Cala Millor und Porto Cristo. Südöstlich ist der Klosterberg Randa bei Algaida zu erkennen.

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13 nach Inca, dort auf der Ma-2112 nach Mancor de la Vall.

Tourencharakter: Leichte Wanderung auf Asphalt und steinigen, teils gepflasterten Trampelpfaden. Vorsicht bei den Ruinen der Cases de Biniarroi, die stark einsturzgefährdet sind. Rückweg von Biniarroi auf der Hinroute.

Ausrüstung: Wanderstiefel, Proviant, Wasser.

Anmerkung: In Corona-Zeiten sollte auch eine Maske zur Ausrüstung gehören. Auf den Abstand sollte ebenfalls

geachtet werden.

Einkehr: Lokale in Mancor de la Vall.