Eine der bemerkenswertesten archäologischen Fundstätten auf Mallorca wird vorerst zum letzten Mal erforscht: In der Totenstadt von Son Real zwischen Can Picafort und Son Serra de Marina haben am Montag (31.5.) die im Corona-Jahr 2020 unterbrochenen Ausgrabungen wieder begonnen. Erkundet werden soll den ganzen Juni über vor allem der nordöstliche Bereich der Nekropolis, wo sich noch mindestens ein weiteres Grab befinden soll.

Die direkt am Meer gelegene Begräbnisstätte war Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckt worden. Bislang sind dort auf rund 950 Quadratmetern 143 Gräber erforscht worden. Darin fanden sich die sterblichen Überreste von 425 Menschen, die dort zwischen dem 7. und dem 2. Jahrhundert v. Chr. bestattet wurden. Zu den Funden gehört auch eine große Anzahl von Keramik-, Knochen- und Metallfragmenten, die von Werkzeugen, Waffen, Behältern, Alltags- oder rituellen Gegenständen stammen.

Nach ersten Ausgrabungen zwischen 1957 und 1969 nahmen die Archäologen die Erkundung 1998 wieder auf. Mit den jetzigen Ausgrabungen unter der Leitung von Jordi Hernández Gash sollen die Arbeiten vorerst abgeschlossen sein. Ein Besuchertag ist geplant, das genaue Datum steht aber noch nicht fest.

Die Nekropolis befindet sich auf dem öffentlichen Landgut Son Real, das auch sonst einen Ausflug lohnt, da sich dort sehr schön spazieren gehen lässt. Auf dem Landgut gibt es auch ein kleines archaölogisches und landwirtschaftliches Museum. Als aktuelle Öffnungszeiten gibt die Website täglich 9 bis 16 Uhr an.