Wer sich schnell noch für den Sommer einen Pool zulegen möchte, hat schlechte Karten. Vier bis sechs Monate betrage die Wartezeit für ein aufstellbares Schwimmbad von besserer Qualität, meint Jens Lange von Sun Pool Mallorca. Einen Whirlpool bekomme man erst in einem Jahr. Für die anstehenden heißen Monate bleibt da wohl nur der Sprung ins Meer oder eine billige Lösung aus dem Baumarkt oder dem Internet.

Aufblasbare Planschbecken gibt es in den meist von Chinesen betrieben Krimskrams­läden für wenige Euro. Die aufstellbaren Pools bieten eine gewisse Struktur und sind größer. Sie werden als Montagesatz geliefert. „Meist bleiben sie das ganze Jahr über stehen und werden im Winter abgedeckt", sagt Lange. Bei den Internetanbietern sind diese Pools ab 100 Euro erhältlich. Im Bauhaus in Marratxí gibt es noch Restbestände, wobei viele Modelle schon vergriffen sind. „Wenn ich einen Mercedes ­suche, werde ich mich aber eher nicht mit einem Kia begnügen", sagt Lange. Die kostengünstigen Varianten seien keine Dauerlösung, da sie schnell kaputtgehen. Die qualitativ hochwertigen Pools kosten mehrere Tausend Euros und sind schwer zu bekommen.

„Die Hersteller kommen mit den Lieferungen kaum hinterher", meint Carsten Rehagel, Projektmanager bei Kapfer Pool-Design. „Zudem mangelt es auf der Insel an Fachpersonal." Die Lieferzeiten hätten sich daher verdoppelt, und die Preise seien allgemein um acht bis 15 Prozent gestiegen. „Nicht nur die Pools sind stark gefragt. Auch bei Wärmepumpen und Poolabdeckungen kommt es zu Verzögerungen", sagt Rehagel.

Dabei sind es vor allem die ausländischen Zweithausbesitzer, die die Luxusprodukte aufkaufen. „In Deutschland gibt es einen regelrechten Ansturm. Die Leute wollen sich ein perfektes Zuhause schaffen. Durch die Pandemie ist die absolute Freiheit verloren gegangen. Viele Menschen haben Angst, dass diese gar nicht mehr existiert und ein erneuter Lockdown droht. Dieses Denken schwappt auf Mallorca über", sagt Lange. Die Herstellerfirmen haben die Produktion in der Pandemie teilweise über Monate eingestellt und können der Nachfrage nun nicht gerecht werden.

Ein Punkt, den man bei der Poolanschaffung nicht vernachlässigen darf, ist die Bau­verordnung. Auch wenn es sich nicht um ­eingebautes Schwimmbecken handelt, bedarf es für die aufstellbaren Pools mitunter einer Genehmigung. „Unserem Verständnis nach hängt es vom Aufstellort ab. Wenn ich den Pool auf ­einer Wiese aufbauen will, brauche ich eine Baugenehmigung. Stelle ich ihn auf die bereits bebaute Terrasse, ist keine Genehmigung ­notwendig", sagt Lange.