Tui wird nach eigenen Angaben in der laufenden Hauptsaison etwa 12 Prozenten mehr Urlauber auf die Insel bringen als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Auch der Mitbewerber Thomas Cook hat nach eigenen Angaben eine gestiegene Nachfrage von Pauschalreisen festgestellt, wollte aber vor der offiziellen Programm-Präsentation am Montag (4.7.) in Weimar noch keine Zahlen nennen. Für die gestiegene Nachfrage der von Billigfliegern und Internet bedrohten Pauschalreisen aus dem Reisebüro gibt es nach Ansicht der führenden deutschen Reiseveranstalter mehrere Gründe: Die Kunden suchen wieder nach Preissicherheit. Zudem gelingt es den Reiseveranstalter durch ihre Einkaufsmacht offenbar besser, die gestiegenen Preise im Rahmen zu halten. Auch machten die Flugkosten bei Pauschalreisen nach Mallorca beispielsweise nur einen Drittel der Gesamtkosten aus und schlügen somit weniger durch als die Kerosinzuschläge, die mittlerweile ein Vielfaches des Flugpreises betrügen. „Der Grund liegt in der veränderten Wahrnehmung des Kunden", so Volker Böttcher. Der Tui-Chef sagte bei der Programmpräsentation seines Unternehmens am vergangenen Wochenende in Boltenhagen an der deutschen Ostseeküste das Ende der Billigflieger voraus. „Der Höhenflug der Lowcost-Carrier ist beendet." Ein Grund sei, das auf dem deutschen Charterflugmarkt deutlich Kapazitäten reduziert worden seien. Allein im Sommer 2008 seien mehr als eine Million Flugsitze, etwa acht Prozent der Gesamtkapazität auf dem Markt, gestrichen worden. Die Folge: Schnäppchenangebote sind rar geworden, das Kataloggeschäft habe wieder Auftrieb. Die Reiseveranstalter gehen davon aus, dass sich die steigenden Preise in diesem Jahr noch nicht auf das Reiseverhalten der Kunden niederschlagen werde. Böttcher verwies auf eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung, wonach die Ausgabebereitschaft für Urlaubsreisen nach wie vor hoch sei. Für eine Prognose für das kommende Jahr ist es nach Ansicht des Tui-Managers jedoch noch zu früh. Viel werde davon abhängen, wie sich der Ölpreis entwickelt. Wichtiger aber noch seien die Teuerungsraten in den anderen Lebensbereichen: „Daran wird sich entscheiden, ob der Reisemarkt durch die Preissteigerungen beeinträchtigt wird." Eine Schlüsselfrage könne das All-Inclusive-Angebot werden, bei dem Mallorca nach Ansicht von Böttcher noch immer hinterherhinke. Jede vierte Pauschalreise enthalte mittlerweile eine solche Rundum-Versorgung. Auf Mallorca liege das Angebot derzeit nur bei 12 bis 13 Prozent. Das müsse sich ändern. Man werde in den kommenden Wochen mit den Hoteliers sprechen. Andernfalls würden Familien in andere Reiseziele abwandern. In der Druckausgabe lesen Sie außerdem:

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