Die UKV rudert zurück: Wenige Wochen nach der Ankündigung zweier neuer günstiger Versicherungstarife mit einem reduzierten Leistungsspektrum für Mallorca-Deutsche (MZ berichtete) zieht der Versicherer dieses Angebot wieder zurück. Den Interessenten für die Tarife „Ibérica Salud Compacto" und „Ibérica Salud Variable" wurden ihre Anträge mit einem Begleitschreiben von der UKV-Zentrale in Madrid wieder zurückgeschickt. In dem Brief heißt es: „Die Union Krankenversicherung AG hat aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage und deren Folgen beschlossen, keine neuen Produkte auf dem spanischen Markt anzubieten. Wir können deshalb Ihren Wunsch auf Versicherungsschutz leider nicht erfüllen."

Nähere Erklärungen dazu wurden bislang nicht abgegeben. Weder der Spanien-Verantwortliche der UKV, Gustavo Cara, noch der Leiter der UKV-Versicherungsagentur in Palma, Sven Lindenberg, wollten zu der Kehrtwende in der Unternehmenspolitik Stellung beziehen. „Ich kann dieses Thema momentan nicht kommentieren", sagte Lindenberg. In zehn bis 14 Tagen habe er hoffentlich ein „klareres Bild". Auch in den bestehenden Volltarif „Salud Ibérica" nimmt die UKV laut Lindenberg derzeit keine Neukunden auf. Branchenkenner spekulieren darüber, ob sich die UKV vom spanischen Markt zurückziehen will.

Ende September hatte Lindenberg noch davon gesprochen, bereits 80 bis 100 Versicherte für die neuen Tarife gewonnen zu haben. Darunter war auch der deutsche Mallorca-Resident Hans-Heinrich Spethmann aus Es Llombards. Wie viele andere auch ärgert sich der 67-Jährige jetzt. „Die Begründung ist doch Schwachsinn. Die Krise war schon vorher bekannt. Was sitzen denn da für Manager im Vorstand." Ähnlich ging es Hella Strehlke aus Sa Cabaneta bei Marratxí. Sie wollte vom klassischen UKV-Tarif in den günstigeren Tarif wechseln. „Nun hoffe ich, dass ich trotzdem noch aus der Versicherung rauskomme."

In der Vergangenheit hatten bereits viele UKV-Kunden wegen der massiven Preissteigerungen im Volltarif „Ibérica Salud" die Versicherung verlassen. Zuletzt hatte die Versicherung, die sich auf die deutschsprachigen Residenten spezialisiert hatte, nach eigenen Angaben noch 1.000 Versicherte.

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