Auf einem Flughafen gibt es eine Menge zu putzen. Auf Palmas Airport Son Sant Joan sind es ­exakt 689.398 Quadratmeter, um die sich 2010 die deutsche Unternehmensgruppe Klüh aus Düsseldorf kümmern wird. Oder besser gesagt die spanische Tochter Kluh Linaer España. Die hat erstmals die Ausschreibung der spanischen Flughafenverwaltung Aena gewonnen.

Kluh Linaer España ist eines von vielen Unternehmen, die Aena in Anspruch nimmt, um in Son Sant Joan jene Aufgaben zu erledigen, die nicht unmittelbar mit dem Flugbetrieb zu tun haben. Es sind so viele, dass Aena fünf Wochen benötigt, um eine Zahl von rund 300 Firmen anzugeben, die während des Jahres 2009 auf Son Sant Joan aktiv waren. „Aena

ist auf die Flughafenverwaltung spezialisiert“, erklärt ein Sprecher, „für alle anderen Arbeiten greifen wir auf Spezialfirmen zurück.“

Somit ist der Flughafen einer der wichtigsten Arbeitgeber auf Mallorca, die Zahl der Jobs beläuft sich auf rund 12.000, im Sommer zeitweise auch mehr. Allein der Putztrupp von Kluh Linaer España in Palma besteht aus 190 Mitarbeitern. Sie sollen, wie es Geschäftsführerin Josefa Jiménez formuliert, „mit den modernsten Materialien und Maschinen das majestätische Gebäude sauber halten, davon hängt schließlich der erste Eindruck der Mallorca-Besucher ab“. Geputzt werde nach Standards des deutschen Mutterkonzerns - nicht umsonst habe man sich bei der spanienweiten Ausschreibung gegen drei Mitbewerber durchgesetzt.

Spanien ist der größte Auslandsmarkt des internationalen Dienstleistungsunternehmens. In Deutschland putzt Klüh die Flughäfen von Düsseldorf, Frankfurt am Main und Berlin, in Spanien auch auf Ibiza, in Zaragoza und im Aena-Hauptquartier in Madrid. Der neue Großauftrag in Spanien beläuft sich auf insgesamt 12 ­Millionen Euro jährlich.

Neben der Reinigung fallen die meisten Aufträge für Subunternehmen im Bereich der Sicherheit sowie bei Bauvorhaben an. Da Aena für alle spanischen Flughäfen zuständig ist, erteilt sie Zuschläge fast im Tagesrhythmus - in Palma zuletzt für die medizinische Versorgung, die Wartung des Computernetzwerks, das die Daten der jährlich mehr als 20 Millionen Passagiere bei Check-in und Boarding erfasst, oder etwa für die Sicherheitskontrollen. Für diesen Service bewarben sich gleich sieben Firmen, durchsetzen konnte sich Prosegur mit einer Offerte über 8,6 Millionen Euro.

Deutsche Firmen kommen nicht nur beim Putzen zum Zug. So liefert zum Beispiel das Unternehmen Thyssen-Krupp unter anderem die Fluggaststeige, die im erweiterten Flugbereich C benötigt werden. Und um die Wartung der Personen- und Kofferscanner auf dem Airport wird sich eine Siemens-Tochter kümmern.

In der Printausgabe lesen Sie außerdem:

- Das wird 2010: Mallorcas Agenda

- Auf den Spuren eines Safes: Polizei durchsucht Wohnung von Ex-Premier

- Schlammschlacht um das Welterbe: Ibiza und die Unesco-Titel

- Thema Überfischung: Delfine und Wale auf den Balearen

- Knapp vier Millionen Euro für Förderung der Nebensaison