Die Stadtverwaltung von Palma will in Zukunft die Zahlung von Strafzetteln auch im Ausland eintreiben. So hat sich der Stadtrat am Mittwoch (13.4.) auf die Konditionen einer Ausschreibung geeinigt, mit der eine externe Firma zur Eintreibung der Gelder bei Mallorca-Urlaubern gefunden werden soll. WIe der zuständige Stadtrat José Hila sagte, werde mit zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 150.000 Euro gerechnet.

Die Pläne sehen vor, die ausländischen Verkehrssünder in ihrer jeweiligen Sprache über die Knöllchen zu informieren, zudem soll eine mehrsprachige Website mit Informationen zu den Sanktionen eingerichtet werden. Auch für die ausländischen Verkehrssünder gelte im übrigen ein Rabatt über 50 Prozent, wenn innerhalb der ersten zwei Wochen gezahlt werde. Die Konzessionsfirma kann laut der Ausschreibung 45 Prozent der Zahlungen behalten. Das neue Eintreibeverfahren soll voraussichtlich im Juli in Kraft treten und zunächst im Rahmen eines Pilotverfahrens auf zehn Monate beschränkt sein.

Bislang bleibt die Stadtverwaltung auf den meisten Knöllchen, die etwa an ausländische Mietwagenfahrer ausgestellt werden, sitzen. Wenn der Zahlungsbescheid nach mehr als zehn Tagen eintrifft, sind sie in der Regel bereits von Mallorca in ihr Heimatland zurückgekehrt. Bisher hat die Stadtverwaltung keine rechtliche Handhabe, hofft aber mit dem neuen Verfahren auf das Einsehen der betroffenen Autofahrer.