Die balearische Landesregierung hat am Freitag (16.3.) eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, mit der die katalanische Sprache in der öffentlichen Verwaltung auf Mallorca herabgestuft wird. Der Beschluss des Kabinetts sieht vor, dass Katalanisch nicht länger Voraussetzung ist, um eine Stelle bei der Landesregierung, dem Inselrat oder einer sonstigen Institution der öffentlichen Verwaltung anzutreten. Ausnahmen gelten weiterhin für Bereiche wie etwa die öffentlichen Schulen, an denen ein Großteil des Unterrichts auf Katalanisch abgehalten wird, sowie auch Stellen mit Kundenverkehr, in denen Spanisch wie Katalanisch notwendig sind.

Die Gesetzesänderung muss nun noch vom Balearen-Parlament verabschiedet werden, in dem die konservative Volkspartei (PP) die absolute Mehrheit der Abgeordneten stellt. Gleichzeitig modifiziert werden weitere Gesetze, darunter auch das zur Sprachnormalisierung. Der Beschluss sieht außerdem vor, dass Gemeinden neben ihrem katalanischen Namen auch eine spanischsprachige Variante eintragen können.

Ziel der Gesetzesänderung sei es unter anderem, dass qualifizierte Personen ohne oder mit wenig Katalanisch-Kenntnissen problemlos in der öffentlichen Verwaltung angestellt werden könnten, sagte Regierungssprecher Rafael Bosch. Nach ihrer Einstellung werde jedoch jeder Angestellte dabei unterstützt, die Inselsprache zu lernen.

Die katalanische Sprache, die während des Franco-Regimes (1939-1975) unterdrückt worden war, wurde vor allem von der Mitte-Links-Vorgängerregierung stark gefördert. Der jetzige Balearen-Premier José Ramón Bauzá war dagegen mit dem Wahlversprechen angetreten, die beiden Sprachen gleichberechtigt behandeln zu wollen.