Die Polizei auf Mallorca hat mit einer Räumungsaktion verhindert, dass die Teilnehmer der Protestbewegung 15. Mai in der Nacht auf Sonntag (13.5.) zum Abschluss einer Demonstration wieder ihr Lager auf der Plaça d'Espanya in Palma aufschlugen. Gegen 2 Uhr nachts trugen die Beamten rund 150 Demonstranten vom Platz, die sich dort zum Jahrestag der Protestbewegung versammelt hatten. Die Polizei hatte zuvor gewarnt, dass kein Lager aufgeschlagen werden dürfe. Nach Ablauf einer Frist begannen dann die rund 70 Einsatzkräfte mit der Räumungsaktion. Der Platz wurde zudem mit Einsatzwagen und Motorrädern abgesperrt.

Mehr als 3.000 Personen hatten zuvor an der Demonstration teilgenmmen, bei der die "Indignados" (Empörten) mit Trommelklängen und Sprechgesängen vom Paseo del Borne über den Innenstadtring bis zur Plaça d'Espanya marschierten. Auf dem Platz wurde ein Manifest verlesen, das die Erfolge der Bewegung würdigte. Der Protest habe das politische Bewusstsein in Spanien gestärkt und die Notwendigkeit eines Wandels im politischen Business gezeigt. Das politische Engagement sei heute angesichts der Kürzungspolitik genauso wichtig wie vor einem Jahr, hieß es bei den Teilnehmern.

Dem Protestzug hatten sich auch zahlreiche Ärzte und Pfleger angeschlossen, um gegen die geplante Schließung der Krankenhäuser Joan March und Hospital General auf Mallorca zu demonstrieren. Gegen diese Pläne sammelten die Aktivisten auch Unterschriften.

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