Auf Mallorca sind innerhalb einer Woche 17 Waldbrände ausgebrochen, die eine Fläche von mehr als 60 Hektar zerstört haben. Für Alarmstimmung sorgen Hinweise, dass die meisten der Brände gelegt wurden. Zuletzt brannte es am Montag (20.8.) in den Gemeindne Bunyola, Puigpunyent sowie erneut und gleich zwei Mal im Gebiet der Luxussiedlung Son Vida (siehe Ticker).

Die große Zahl der Brände sei kein Zufall, so der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá (Volkspartei, PP) bei einem Orttermin am Montag in Capdepera. Er forderte eine Verschärfung der Strafen. Bauzá sowie Umweltminister Biel Company baten zudem die Bevölkerung um Mithilfe, um die Brandstifter zu fassen. Verdächtig ist vor allem der Fahrer eines weißen Ford Fiesta, der von Augenzeugen in der Nähe der Brandherde gesichtet wurde.

Seit Beginn des Jahres hat es auf den Balearen 112 Mal gebrannt, zerstört wurde eine Fläche von 220 Hektar. Der Mittelwert zu diesem Zeitpunkt des Jahres lag laut Company in den vergangenen zehn Jahren bei nur 88 Bränden, allerdings wurde in diesem Zeitraum mit durchschnittlich 312 Hektar mehr Wald zerstört als in diesem Jahr.

Die politische Opposition fordert inzwischen eine Stellungnahme von Umweltminister Company im Balearen-Parlament, die Landesregierung müsse sich aktiver in die Ermittlungen einschalten. Die Umweltschutzvereinigung Gob tritt zudem für Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft ein.

Der staatliche Wetterdienst verwies unterdessen auf die weiter anhaltende Hitzewelle auf Mallorca. Die Waldbrandgefahr sei weiterhin hoch bis sehr hoch. Um Feuer zu verhindern, sei die Bevölkerung zu Wachsamkeit und Mithilfe aufgefordert.