Die Krise hat doch auch etwas Gutes: Auf Mallorca ist bedingt durch die schlechte wirtschaftliche Lage die seit jeher extrem hohe Schulabbrecherquote gesunken. Während 2010 knapp 37 Prozent der Jugendlichen die Schule vorzeitig verlassen haben, waren es 2011 nur noch gut 30 Prozent. Die Balearen sind damit erstmals seit langer Zeit nicht mehr spanienweiter Spitzenreiter. Die vorderen Plätze belegen nun die Kanaren und Castilla-La Mancha mit rund 31 Prozent.

Als beispielsweise die Baubranche auf Mallorca noch brummte, war die Zahl der Schulabbrecher weitaus größer. 2008 lag sie bei fast 45 Prozent, 2009 beendeten gut 40 Prozent der Jugendlichen auf den Balearen die Sekundärstufe nicht. Da es nun in der Krise zunehmend schwieriger wird, Jobs zu finden, geht diese Quote stark zurück und der Schulbesuch ist auf einmal eine attraktive Alternative.

Vom spanischen Durchschnitt, der bei 26,5 Prozent liegt, sind die Balearen aber immer noch weit entfernt. Und mit anderen Provinzen können die Inseln noch lange nicht mithalten. In Navarra beispielsweise liegt die Schulabbrecherquote nur bei zwölf Prozent, im Baskenland sind es knapp 13 Prozent. In Europa brechen im Durchschnitt 14 Prozent der Jugendlichen die Schule vorzeitig ab. Spanien hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 eine Quote von 23 Prozent zu schaffen, die bis 2020 weiter sinken soll auf nur mehr 15 Prozent.