Nach Einführung eines Burka-Verbots in Sa Pobla im Inselinnern von Mallorca vor einem Jahr ist es zu keinerlei Zwischenfällen gekommen. Es sei bislang keine Frau deswegen angezeigt worden, weil alle in der Öffentlichkeit ihr Gesicht gezeigt hätten, teilte Bügermeister Biel Serra (Volkspartei, PP) am Donnerstag (13.9.) mit. Das Verbot war beschlossen worden, nachdem sich Anwohner unter anderem darüber beschwert hatten, dass eine in eine Burka gekleidete Frau ihren Sohn zur Schule brachte. Die Gemeinde hat einen vergleichsweise hohen Anteil muslimischer Immigranten.

Die muslimische Vereinigung der Insel (Lliga Musulmana) bezeichnete das Verbot als "Dummheit", weil hier ein Problem geregelt werde, das gar nicht existiere. Vor allem in Afghanistan und in den Golfstaaten leben Frauen, die ihr Gesicht auf Druck ihrer Männer vollständig bedecken. Die Burka gilt als Sinnbild für die Unterdrückung von Frauen in der islamischen Welt.