Die Bauruinen von Ses Covetes, die seit den 1990er Jahren die Landschaft am Es Trenc-Strand im Süden von Mallorca verschandeln, bleiben vorerst weiter bestehen. Dafür hat der Gemeinderat von Campos in seiner Sitzung am Donnerstagabend (8.11.) gesorgt, in der die Volkspartei (PP) und die Lokalpartei +Acció mit ihrer Mehrheit den neuen Flächennutzungsplan der Gemeinde billiigten, in dem das Gebiet von Ses Covetes von nun an offiziell als Bauland eingezeichnet ist.

Bürgermeister Sebastià Sagreras erklärte, dass es weder ein Gerichtsurteil noch klare Anweisungen von oben gebe, wie in dem Fall zu verfahren sei. Deshalb halte er es für am sinnvollsten, das Areal weiterhin als bebaubar zu deklarieren, wie es bereits 1991 im Flächennutzungsplan vermerkt war - bevor verschiedene Gerichtsprozesse über die Bebaubarkeit des Gebiets ins Rollen gekommen sind. Pikantes Detail an der Sache: Zufälligerweise ist Sagreras Vater einer der Unternehmer, die die 69 Apartements zählende Siedlung einst erbauen wollten. In einem früheren Interview hatte der Bürgermeister zwar angekündigt, sich, wenn es einmal soweit sein sollte, bei der Abstimmung zu enthalten. Das tat er am Donnerstag aber nicht.

Seit um die Rechtmäßigkeit der Siedlung gestritten wird, hat es bereits einige Gerichtsurteile gegeben, die besagten, dass das Gebiet nicht bebaubar sei und zudem der Mindestabstand zur Küste von 100 Metern nicht eingehalten wurde. Gegner des Bauprojekts sind deshalb überzeugt, dass die Gerichte nur darauf bestehen müssten, dass die Bauherren ihre Urteile akzeptieren und die Bauruinen endlich abreißen. Die Befürworter hingegen sind der Meinung, dass die Baugenehmigung rechtens war und sie die Apartmentanlage vollenden können.