Nach den Mietwagenfirmen auf Mallorca haben nun auch die Handelsketten gegen die geplanten neuen Steuern der balearischen Landesregierung mobil gemacht. Wenn der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá die Entscheidung nicht überdenke, werde man alle möglichen Maßnahmen in Betracht ziehen bis hin zu einem Gang vor Gericht, hieß es nach einem Treffen mit Finanzminister Josep Ignasi Aguiló am Montag (26.11.). Die geplante Abgabe sei in der derzeitigen Krise kontraproduktiv, sie trübe das Konsumklima weiter und vernichte Arbeitsplätze.

Die geplante Steuer für großflächige Einkaufszentren soll nach Angaben der Landesregierung die Umweltbelastung kompensieren, die Fahrzeuge der Kunden durch den Schadstoffausstoß verursachen. Berechnet werde die Abgabe in Abhängigkeit von der Ladenfläche, heißt es, zusammenkommen sollen 8,5 Millionen Euro. Die Steuer ist gestaffelt: Filialen zwischen 700 und 1.000 Quadratmetern sollen 6 Euro pro Quadratmeter zahlen, für größere Geschäfte steigt der Betrag je nach Fläche auf 15, 18 oder 21 Euro.

Alfredo Herráiz, Bereichsleiter Balearen der Supermarktkette Eroski, warnte davor, dass durch die Einführung der Steuer 30 der insgesamt 130 Filialen auf den Inseln in die Verlustzone rutschen würden, es drohe der Verlust von 540 Arbeitsplätzen. So kämen zu zahlende Arbeitslosenhilfen in Höhe von 7 Millionen Euro auf die öffentliche Hand zu. In der Branche herrsche Einigkeit, dass die neue Steuer die großen Handelsketten auf Mallorca in ihrer Substanz treffe, heißt es beim Konzern Carrefour.