Das auf Mallorca angesiedelte Unternehmen Orizonia wird nun doch nicht vom Reisekonzern Barceló Viajes, sondern von dessen größtem Konkurrenten Globalia übernommen. Orizonia und Globalia einigten sich am Sonntag (9.12.) auf die Rahmenbedingungen der Übernahme: Die von Juan José Hidalgo geleitete Globalia-Gruppe zahlt 60 Millionen Euro und übernimmt einen großen Teil der 600 Millionen Euro Schulden, die Orizonia in den vergangenen Jahren angehäuft hat.

Noch Anfang vergangener Woche hatte sich eine Übernahme Orizonias durch die Grupo Barceló abgezeichnet. Barceló hatte 40 Millionen Euro geboten, wollte aber nur etwa 20 Prozent der Schulden Orizonias übernehmen. Ein bedeutender Teil der Gläubigerbanken hatte diesen Deal abgelehnt. Wie viel der Orizonia-Schulden Globalia übernimmt, ist nicht bekannt. Globalia-Inhaber Hidalgo sprach von einer "einzigartigen Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen konnten".

Globalia, zu der unter anderem Air Europa und Viajes Halcón gehören, gilt mit einem Jahresumsatz von 3,1 Milliarden Euro im Jahr 2011 als das größte Tourismusunternehmen Spaniens. Bei einer Übernahme Orizonias durch Barceló wäre der mallorquinische Mitbewerber Globalia auf Platz zwei verdrängt worden.

Orizonia war erst im Jahr 2006 gegründet worden und verfügt neben 950 Reisebüros in Spanien und Portugal mit der Fluglinie Orbest auch über eine Flotte von neun Flugzeugen. Die Hotelkette Luabay gehört mit elf Häusern in ganz Spanien ebenfalls zu Orizonia. Erst im Sommer diesen Jahres waren drei der Häuser in Cala Millor bei Palma aufwendig renoviert worden.