Der Ex-Gemeinderat von Llucmajor und Vorsitzende der rechtsliberalen Splitterpartei ASI, Joaquín Rabasco, ist wegen eines frauenfeindlichen Computerspiels zu anderthalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht auf Mallorca befand den Politiker am vergangenen Dienstag (11.12.) für schuldig, die Würde der Frauen verletzt und zu Gewalttaten aufgerufen zu haben.

Die Videoanimation mit dem Titel „Die nackte Frau" war Ende 2005 auf der Parteihomepage zu sehen und zeigte 20 Varianten, eine unbekleidete Radfahrerin umzubringen. Spieler konnten in der Computer-Animation die Frau unter anderem gegen eine Wand fahren, durch eine Glasscheibe stürzen oder an einem Elektro-Zaun sterben lassen.

Rabasco hatte in dem Verfahren argumentiert, nichts von dem Spiel gewusst zu haben. Der Informatiker habe es installiert. Dieser wiederum schob die Schuld auf eine damalige Mitarbeiterin von Rabasco. Diese wurde nun ebenfalls zu einer Haftstrafe von anderthalb Jahren verurteilt. Sie und Rabasco müssen zudem eine Geldstrafe von 18.000 Euro zahlen und die Kosten des Prozesses tragen.

Der stets umstrittene Politiker war bereits im Jahr 2008 wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Lluc Tomàs (Volkspartei, PP) zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Das Strafmaß wurde allerdings im April 2012 in zweiter Instanz auf zwei Jahre gesenkt, Tomàs freigesprochen.