Die ersten Schiffe mit vorbehandeltem Müll zur Entsorgung auf Mallorca werden ab 10. Januar im Hafen von Palma erwartet. Die zuständige Dezernentin des Inselrats auf Mallorca, Catalina Soler (Volkspartei, PP), genehmigte am Donnerstag (3.1.) die Ankunft der ersten Schiffe, die Müll aus der Provinz Sabadell in Katalonien bringen sollen. "Wir werden den Import nicht stoppen, und auch die Opposition wird uns nicht ausbremsen", stellte Soler klar.

Sozialisten und PSM hatten zuvor formell den Inselrat aufgefordert, die Pläne auf Eis zu legen, bis der Konzessionsvertrag mit der Entsorgungsfirma Tirme geändert worden sei, so wie es ein juristisches Gutachten des Inselrats fordere. Ohne eine Änderung sei die Entsorgung des Mülls auf Mallorca "illegal". Soler dagegen argumentiert, dass das Gutachten keinen Stopp der Pläne vorsehe und zudem nicht verbindlich sei.

Die Müll-Dezernentin verwies zudem darauf, dass es sich bei den ersten Transporten um Probedurchläufe handle. Die ersten Lieferungen kämen zwischen dem 10. und dem 20. Januar und beinhalteten nur geringe Mengen. Aus Sabadell sollen im Laufe des Jahres insgesamt 40.000 Tonnen nach Mallorca gebracht werden, um in der Verbrennungsanlage Son Reus nördlich von Palma zu entsorgt zu werden. Gleichzeitig wird mit Firmen in anderen europäischen Ländern verhandelt.

Hintergrund der Aktion sind die Pläne, die überdimensionierte Anlage von Son Reus im Winterhalbjahr besser auszulasten. Umweltschützer, Anwohner und Opposition laufen Sturm gegen den Beschluss und warnen vor den Folgen für die Umwelt wie auch das Image bei Urlaubern.