Die Müllverbrennungsanlage auf Mallorca könnte doch mehr Dioxin ausstoßen als offiziell bekannt. Der unabhängige Gutachterausschuss, der den Schadstoffausstoss der Anlage regelmäßig überprüft, hat in einem der Grundwasserbrunnen auf dem Gelände der Anlage von Son Reus "Unregelmäßigkeiten" festgestellt. Der Inselrat hat nun ein neues Gutachten in Auftrag gegeben, um das Ergebnis zu überprüfen.

Die links-ökologische Partei PSM erklärte am Dienstag (8.1.), auch das balearische Umweltministerium habe die gesundheitsgefährdenden Stoffe im Zuge einer Studie in Grundwasservorkommen in der Nähe von Son Reus entdeckt. Die PSM verlangt nun vom Inselrat, dass er sich für die Veröffentlichung dieser Studie einsetzt. Man müsse klären, ob es sich um "eine schleichende Dioxinkontaminierung" handle, die die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet.

Der Inselrat negiert die Existenz der von der PSM zitierten Studie. "Es gibt sie nicht", so die für Umweltfragen zuständige Inselratsdezernentin Catalina Soler (PP, Volkspartei) am Dienstag. Die laut EU-Norm zulässigen Grenzwerte würden nicht überschritten, hieß es weiter. Die PSM befürchtet hingegen, dass die bereits vorhandene Dioxinbelastung durch die Verbrennung von importiertem Abfall noch zunimmt.